Bezirksärzte in Radstadt
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Das ist die (unvollständige) Liste der Bezirksärzte in Radstadt. 1671 ernannte der Erzbischof Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg (1668-1687) den Arzt Franz Duelli zum Stadtarzt von Radstadt, Badearzt von Gastein und Landschaftsphysikus. Als solcher unterstand ihm der Pinzgau, das Rauriser Tal und das Gasteiner Tal.[1]
Geschichte
Außerhalb der Hauptstadt gab es im Erzbistum nur zwei Doktoren der Medizin, und zwar in Radstadt und in Mühldorf am Inn. [2] Bereits aus dem Jahr 1688 ist ein Bericht des Radstädter Arztes Dr. Franz Deulli erhalten.[3]
Im Zuge der Medikalisierung Salzburgs wurden auch außerhalb der Stadt Salzburg Landschaftsphysiker (bezahlte, akademisch gebildete Ärzte) eingesetzt.

Stellenanzeige im "Intelligenz-Blatt zur kaiserl. königl. privil. Salzburger Zeitung" vom 6. Mai 1839
Die Physiker/Bezirksärzte
- 1671–1694 Franz Duelli
- 1727–1744 Anton Wolfgang von Eckel[4]
- 1757–1787 Anton von Wirtenstädter/Württenstätter, Ernennung am 5. April 1757[5]
- 1787–1791 Mathäus Perr Stadt und Landschaftsphysikus zu Radstadt und hochfürstlicher Titularrat[6]
- 1791 - 1804 Ignaz Niederhuber[7] 1802 wird im letzten Hofkalender immer noch Ignaz Niederhuber für diese Position genannt.[8] Die Angabe im Lexikon von August Hirsch, dass Niederhuber eine Stelle an der Universität Ingolstadt angenommen hat, beruht auf einer Namensgleichheit (bei differierendem Vornamen).
- 1804–1805 Mathäus Jungwirth
- 1805–1808 Wolfgang Oberlechner, der 1808 resignierte - möglicherweise in Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit dem Apothekenprovisor Praes. [9]
- 1808–1814 Mathäus Jungwirth
- 1814 wird Karl Pürstinger ernannt[10], der die Stelle jedoch nicht antritt.
- 1814–1819 Anton Brandstätter. Die Übergabe an seinen Nachfolger war wegen ausstehender Berichte und nicht übergebener Akten sehr langwierig.
- 1819–1830 Joseph August Susan
- 1830–1834 Ludwig Wokurka v. Pflichtenfeld[11]
- 1834–1839 Leopold Wagner
- 1840–1845 Joseph Wittmann, der am 31. Mai 1845, in Salzburg Nr. 161, mit 43 Jahren an "Lungensucht" verstarb.[12]
- ab 1845 Johann Mayr[13]
Quellen
- ↑ Erich Somweber, Dr. Franz Duelli – erster Badearzt im Wildbad Gastein, in: Jahrbuch Vorarlberger Landesmuseumsverein Freunde der Landeskunde, 137. Jg. (1993), 59-72, hier: 61.
- ↑ Judas Thaddäus Zauner, Corbinian Gärtner, Chronik von Salzburg, Bd. 9, Salzburg 1818, S. 91.
- ↑ SLA HR-Akten Generale 3 1/4, Visitationsbericht Dr. Franz Duellis, Radstadt 1688,, zit. in: Cornelia Désirée Sonntag, Das Salzburger Collegium Medicum und seine Entwicklung bis zur Errichtung des Kurfürstlichen Medizinalrats (1680–1804), 469–488, hier; 476.
- ↑ Friedrich R. Besl, Die Entwicklung des handwerklichen Medizinalwesens im Land Salzburg vom 15. bis zum 19. Jahrhundert, in: MGSL 138 (1998), 103-296, hier: 236
- ↑ Hochfürstlich-salzburgischer Hofkalender oder Schematismus 1783, 33.
- ↑ Hochfürstlich-salzburgischer Hofkalender oder Schematismus 1789, 33; Bestellungsschreiben durch Hieronimus in SLA GHK LV 15b
- ↑ Ebenda
- ↑ Hochfürstlich-Salzburgischer Hof- und Staats-Schematismus für das Jahr 1802, 44.
- ↑ Cornelia Désirée SONNTAG, Zur Bedeutung der Hausapotheken und öffentlichen Apotheken für das Gesundheitswesen in Stadt und Land Salzburg zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1800–1837), in: MGSL, 123(1983), 211–281, hier: 223.
- ↑ 18. März 1814, Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt.
- ↑ OÖLA Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 153.
- ↑ Salzburg-Dompfarre, 1820-1854 Sterbefälle.
- ↑ Provinzial-Handbuch von Österreich ob der Enns und Salzburg 1847, 409.