Bezirksgerichtsgebäude Neumarkt am Wallersee

nach neuer Fassadengestaltung 2015
Der Pavillon im Park.
Park und Parkplatz neben dem Bezirksgerichtsgebäude sowie die Rückseite der Nepomuk-Kapelle.

Das Bezirksgerichtgebäude' zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee.

Geschichte

Das an der Hauptstraße im Stadtzentrum stehende Gebäude entstand im 16. Jahrhundert.

Bereits als der Pfleger noch im Pfleggericht Alt- und Lichtenthann residierte wohnte der Pfleg- und Gerichtsschreiber in Neumarkt. Nach dem Brand von Altentann am 6. April 1680 wurde die Gerichtsbarkeit von Alten- und Lichtentann nach Neumarkt verlegt. Hier wollte man ein neues Amtsgebäude neben der bestehende Gerichtsschreiberei, der Fronfeste, errichten.

Man konnte das gegenüberliegende Bürgerhaus käuflich erwerben und so wurde die "Winkler'sche Behausung" 1699 für das Gericht adaptiert. Dieses Gebäude wurde auch als Absteigequartier für hohe Persönlichkeiten genutzt. So übernachtete am 14. April 1574 Herzog Alphons I. von Ferrara (Oberitalien) aufgrund eines Empfehlungsschreiben von Kaiser Maximilian II. für eine "saubere Herberig und Pettgewandt". Im Winter 17171718 weilte der englische Thronpräsident Jacob III. Stuart auf seiner Reise nach Neapel im Haus.

1816 ging das Haus aus dem Besitz der erzbischöflichen Hofkammer in das Eigentum des k.k. Kammerareals über. 1920 kam es in den Besitz der Republik Österreich. Zum Gebäude gehören ein Park mit Parkplatz, in dem ein achteckiger Gartenpavillon steht sowie die Nepomuk-Kapelle an der Gerichtsmauer. Früher befand sich auch das staatliche Eichamt, eine Außenstelle des Finanzamtes, auf diesem Areal, das 1963 zu einer Pkw-Garage umgebaut wurde.

Bezirksgerichtsgebäude mit historischer Bausubstanz wurde mehrmals verändert. Die letzte Generalsanierung wurde 1988 abgeschlossen, 2015 kam es zu einer neuen Fassadengestaltung.

Nutzung nach Schließung 2022

Wenn 2023 das neue zentrale Bezirksgericht in Seekirchen am Wallersee in Betrieb gehen wird, steht das Gebäude zum Verkauf. Für die Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee stand fest, dass sie das Bezirksgericht erwerben werde. Zur Nutzung sagte Bürgermeister DI Adi Rieger, die erste Option ist, das Stadtamt und die öffentliche Bücherei ins Gerichtsgebäude zu verlegen, einen Anbau sowie eine Tiefgarage auf der rückwärtigen, tiefer gelegenen Seite am Statzenbach zu errichten. Auch die Polizeiinspektion habe Bedarf an neuen Räumen, zumal am jetzigen Standort die zur Wallersee-Zentrale aufgewertete Raiffeisenbank wohl in Zukunft auch mehr Platz brauchen werde. Aber das Projekt "hat für uns nicht die Priorität", auch wegen der finanziellen Corona-Auswirkungen. Vorhaben wie Kindergarten, Vereinshaus und Sportzentrum hätten Vorrang, so der Bürgermeister.[1]

Im Sommer 2024 lag ein Angebot der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) für den Kauf vor: 1,6 Millionen Euro für die Immobilie. Davon würde das Land Salzburg etwa 60 Prozent übernehmen. Neumarkt müsste etwa 900.000 Euro für den Ankauf zahlen. SPÖ-Landesvorsitzender und Bürgermeister von Neumarkt David Egger-Kranzinger sah aber Probleme, dieses Angebot anzunehmen. Denn mit den Nebenkosten und den Adaptierungen für Polizei und Bibliothek rechnet der Stadtchef mit zwei Millionen Euro. Und diese Summe kann die Stadt derzeit nicht aufbringen. Weitere Details zur finanziellen Situation Neumarkts siehe Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee#Finanz- und Investitionssituation 2024.[2]

Bilder

  Bezirksgerichtsgebäude Neumarkt am Wallersee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblink

Quelle

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, 28. Juni 2021
  2. www.sn.at, 23. Juli 2024: "Neumarkt muss sparen: Kauf von altem Bezirksgericht wackelt"