Bildstock am Hans-Sedlmayr-Weg

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bildstock am Hans-Sedlmayr-Weg
Karte

Der Bildstock am Hans-Sedlmayr-Weg im Salzburger Stadtteil Riedenburg ist ein Bildstock.

Lage

Der Bildstock steht am Hans-Sedlmayr-Weg am Fuße des Krauthügels nahe der Fürstenallee bereits weniger Meter auf Riedenburger Stadtteilgebiet.

Beschreibung

Der 2,65 m hohe Bildstock ist aus Konglomerat gehauen und besteht aus drei Teilen. Den Sockel bildet ein breiter Quader, dessen obere Kanten nach innen flächig abgeschrägt wurden, sodass eine Überleitung zum darüber befindlichen rechteckigen Pfeiler gegeben ist, dessen Kanten durch breite Phasen grob gebrochen sind. Der Pfeiler trägt einen Aufsatz, der wie ein Häuschen mit einem Satteldach geformt ist, die zusammen aus einem Stein herausgearbeitet wurden. Das Satteldach kragt seitlich und nach vorne schützend über das Häuschen hinaus. Vor der Bildnische ist am unteren Rand ein aus Blech gefertigtes Fach für Kerzen und Blumen angebracht.

Am Fuß des Bildstockes wächst ein Rosenstrauch. Um 2010 wurde vor dem Bildstock zudem ein Buchsbaum gepflanzt. Bis in um 1980 floss noch ein Bächlein vom Almkanal kommend am Bildstock vorbei, das über den großen Garten des Seniorenwohnhauses Nonntal floss, heute aber nach Anlage der Karl-Höller-Straße größtenteils verrohrt ist. Dieses Wasser mündet wenig später in den Köck-Ablass und danach in den Hellbrunnerbach.

Das Marien-Gnadenbild

In dem Häuschen eingelassen ist eine rechteckige Bildnische, in der sich ein auf Blech gemaltes Bildnis von Maria mit dem Jesuskind befindet. Dieses typische Gnadenbild ist unter dem Titel "Mariahilf" als Werk des Lucas Cranach d. Ä. (gemalt nach 1537) bekannt. Das Original des Luther-Freundes Cranach war zuerst in Dresden aufgestellt gewesen, daraufhin in Passau (es ist daher auch unter dem Namen "Passauer Madonna" bekannt) und wurde danach zu einem Teil des Hochaltars des Innsbrucker Doms. Als Gnadenbild wurde es besonders häufig vervielfältigt, es zählt in Tirol, Süddeutschland, ja im gesamten Ostalpenraum zu den verbreitetsten Marienbildern, auch in der Stadt Salzburg sind nicht wenige solcher Darstellungen bekannt (z. B. auch Deckerhöfl, Mönchsberg 10, südliches Oratorium der Erhardkirche, Wohngebäude des Brennerhofes, Eichetstraße 12 (gestaltet als Reliefbild), Wallfahrtsbasilika Maria Plain u. a.).

Zum Alter des Bildstockes

Das genaue Alter des Bildstockes ist nicht bekannt. Der dort beginnende und über den Krauthügel nordwärts führende Weg (heute Hans-Sedlmayr-Weg) wurde in der Gründerzeit zwischen 1860 und 1890 angelegt, der sehr genaue Stadtplan (genauer der amtliche Katasterplan) von 1861 und auch das Sattler-Panorama (vor 1830) zeigen dort noch keinen Weg und auch noch keinen Bildstock. Nach Angaben der Internet-Plattform des Salzburger Bildungswerkes "marterl.at" bzw. der Erhebungen "Schätze der Kulturlandschaft Stadt Salzburg" (Band Riedenburg, Leopoldskroner Moos, Gneis, 2009/10, S. 105) verfasst von Dr. Gernot Friedl könnte der Bildstock als "Alterskategorie" aber möglicherweise bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen.

Die Kulturglauberin

In der Serie Kulturklauberin in den "Salzburger Nachrichten" schrieb Daniele Pabinger 2020 "...So einen prächtigen Buchsbaum im Stadtgebiet zu sehen ist schon eine Seltenheit geworden..."

→ Für nähere Informationen zu "Bildstock am Hans-Sedlmayr-Weg" siehe auch den Originalartikel von Kulturklauberin Daniele Pabinger auf SN.at.

Quellen

  • Marterl.at
  • Bände "Schätze der Kulturlandschaft der Stadt Salzburg, Kurzführer Klein-& Flurdenkmäler Band Riedenburg, Moos, Gneis, 2009/10, S. 105) Herausgegeben von der Stadt Salzbrug, MA 5/01, Stadtplanung, Koordination Mag. Josef Reithofer
  • Dr. Reinhard Medicus