Bruno Walter

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Bruno Walter im August 1935 in Salzburg.
Von links: Thomas Mann, Katia Mann, Lotte Lehmann, Bruno Walter, in der Stadt Salzburg im August 1935.
Thomas Mann (links) und Bruno Walter in der Stadt Salzburg im August 1935.

Bruno Walter (* 15. September 1876 in Berlin als Bruno Walter Schlesinger; † 17. Februar 1962 in Beverly Hills, Kalifornien) war Komponist, Dirigent und Mitbegründer der Salzburger Festspiele.

Leben

Bruno Walter, Sohn eines deutsch-jüdischen Kaufmanns, studierte Klavier, Musiktheorie, Komposition und Dirigieren in Berlin. Er trat seit 1886 als Pianist auf, gab die Solistenkarriere, beeindruckt von Hans von Bülow, 1889 auf, um Dirigent zu werden. Am Beginn seiner Karriere arbeitete er an verschiedenen Opernhäusern in Deutschland, u. a. in Köln und Breslau.

1901 wurde er von Gustav Mahler als Hofkapellmeister an die Hofoper nach Wien geholt, wo er bis 1912 blieb und mehr als 850-mal am Dirigentenpult stand. 1910 wurde er österreichischer Staatsbürger und ließ den Familiennamen »Schlesinger« auch offiziell streichen.

Seit 1913 war Walter in München tätig,wo er 1917 die Uraufführung von Hans Pfitzners Oper Palestrina dirigierte, trat aber 1922 aus politischen und künstlerischen Gründen von seinen Münchner Funktionen zurück. Als Dirigent leitete er die Berliner Philharmoniker, war als Dirigent am Royal Opera House Covent Garden in London, wurde Generalmusikdirektor der Städtischen Oper Berlin und Direktor des Gewandhausorchesters in Leipzig. 1929 gründete er die Bruno Walter-Stiftung, die junge begabte aber mittellose Musiker unterstützte. Während all dieser Jahre blieb jedoch Wien das Zentrum seiner Tätigkeiten.

Seit 1925 wirkte er auch mit Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Richard Strauss als Mitgestalter der Salzburger Festspiele in Salzburg. Bis zu seinem letzten Konzert "1. Orchesterkonzert – Bruno Walter" am 26. Juli 1956 mit Werken von Wolfgang Amadé Mozart hatte er 73 Konzerte bei den Festspielen dirigiert.

Von den Nationalsozialisten bedroht, emigrierte Bruno Walter 1933 nach Wien, wo er von 1936 bis 1938 Direktor der Staatsoper war. 1938 musste er mit seiner Frau nach Frankreich flüchten, dessen Staatsbürgerschaft er noch 1938 annahm. 1939 emigrierte Bruno Walter mit seiner Frau und seiner Tochter Lotte in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1946 annahm. 1943 verhalf er Leonard Bernstein zum Beginn seiner Karriere, als er wegen Grippe ein landesweit übertragenes Konzert nicht dirigieren konnte und der damals 25-jährige Bernstein für ihn einsprang.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Bruno Walter wiederholt nach Österreich, wo er auch wieder bei den Salzburger Festspielen mitwirkte. Bruno Walter, dessen kompositorisches Werk in Vergessenheit geraten ist, gilt heute als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts.

Am 17. August 2020 wurde für ihn vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.

Ehrungen (Auswahl)

  • In Salzburg ist die Bruno-Walter-Straße in Parsch nach ihm benannt, auch in Berlin und München wurden Straßen nach ihm benannt.
  • Komturkreuz I. Klasse des Österr. Verdienstordens
  • Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper
  • Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker
  • Ehrenmitglied der Wiener Singakademie
  • Ehrenmitglied der Prager Philharmoniker
  • Ehrenmitglied der Musikuniversität Wien
  • Ehrenring der Stadt Wien
  • Commandeur der französischen Ehrenlegion
  • Ehrendoktor der Universität München
  • Ehrendoktor der Universität Edinburgh
  • Ehrendoktor der University of California-Los Angeles
  • Ehrendoktor der University of Sothern California -Los Angeles

Bilder und Audios

 Bruno Walter – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Bruno Walter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen