Erich Quehenberger

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Erich Quehenberger

Oberschulrat Erich Quehenberger (* 27. Februar 1950 in Annaberg, Tennengau) war Direktor der Neuen Mittelschule in Annaberg.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Die meiste Zeit während unseres Gesprächs sitzt der Hauptschuldirektor ruhig da. Jetzt holt er mit seinem Arm wie ein Ruderer weit aus, so als ob er sein Boot schnell vorantreiben wollte. "Es muss sich etwas bewegen in der Schule. Die Weiterentwicklung ist lebensnotwendig", sagt Erich Quehenberger.

Die Neue Mittelschule sieht er als große Chance, einen Schritt weiterzugehen. Die Hauptschule Annaberg ist eine von nur zehn Modellschulen im Land Salzburg, die am Schulversuch teilnehmen. Der Großteil davon sind Hauptschulen in der Stadt Salzburg.

Warum gerade Annaberg als einzige Schule aus dem Tennengau? Natürlich sei er die treibende Kraft gewesen, sagt der Schulleiter. "Aber ich habe engagierte Lehrer, die das mittragen. Und auch die Eltern waren einstimmig dafür."

Weg vom Frontalunterricht zu mehr Beteiligung und fächerübergreifendem Lernen. So beschreibt Quehenberger den neuen Weg. "Im Zentrum muss das Lernen stehen, nicht das Lehren." Vor allem die Aufstiegschancen sollen mit der Neuen Mittelschule gerechter werden. Der langjährige Pädagoge spricht sich gegen die frühe Entscheidung für einen Bildungsweg mit zehn Jahren aus. Er ist überzeugt, dass mit dem neuen Modell der gute Schüler gefordert und der schlechtere gefördert wird.

Ungewöhnlich ist, dass Quehenberger als "schwarzer" Politiker hinter dem neuen Schulversuch steht. Für den Tennengauer ist das aber kein Widerspruch. Er engagiert sich seit zwanzig Jahren für die ÖVP in der Gemeindepolitik, seit 1994 als Gemeinderat.

Lehrer an der Hauptschule Annaberg ist er seit 1. Februar 1973, seit 1. März 1997 leitet er sie. Ob er als Lehrer ins Gebirge gehen wolle – das sei er damals vom Bezirksschulinspektor beim Schulpraktikum in der Volksschule Golling gefragt worden. "Ich habe an den Pongau, den Pinzgau oder den Lungau gedacht, halt weit weg", erzählt der gebürtige Annaberger. Dass unter Gebirge auch seine Heimatgemeinde gemeint sein könnte, auf diese Idee wäre er nicht gekommen.

Zuvor war er an einer entscheidenden Gabelung auf seinem Lebensweg gestanden: In die Schule ging er ins Borromäum in Salzburg, im Stift St. Peter war er im Internat. Die Laufbahn als Geistlicher schien vorgezeichnet. Er entschied sich gegen diesen Weg und für den Lehrberuf. "Die Schule wurde mir durch St. Peter ermöglicht, dafür bin ich heute noch dankbar."

Geblieben ist aus den Kindheitsjahren der Traum, einmal in die Entwicklungshilfe zu gehen. Er schaut aus dem Fenster und sagt: "Vielleicht in der Pension." Einer seiner Lehrer, Pater Winfried, der in Zentralafrika war, habe dieses Feuer geweckt. Wie hatte der Schulleiter kurz vorher gesagt: "Man muss den Mut zu großen Träumen haben."

Seit 1. Dezember 2015 ist er in Pension.

Ehrungen

Am 4. Mai 2005 wurde ihm der Berufstitel Oberschulrat verliehen.

Quelle

Zeitfolge
Vorgänger

Eduard Ramsauer

Direktor der Neuen Mittelschule Annaberg
19972015
Nachfolgerin

Anneliese Lanner