Fötschlmühle

Die Fötschlmühle ist eine Mühle in der Lungauer Gemeinde Thomatal.

Geschichte

Die Fötschlmühle wurde 1650 errichtet und war die einzige Maut- oder Lohnmühle in Thomatal. Gegen eine Gebühr wurde hier das Getreide der Bauern gemahlen, die keine eigene Mühle hatten. Dazu waren sie aufgrund des Mühlenzwangs verpflichtet. Um 1900 brannten Fötschlgut und Mühle ab. Die Mühle wurde 1910 neu gebaut. 1952 riss ein Hochwasser die Gerinne weg, die Mühle wurde danach noch einige Jahre elektrisch betrieben, danach aber gänzlich eingestellt.

Beschreibung

Die Fötschlmühle steht im Thomataler Ortsteil Gruben. Sie hat zwei Geschoße und aus Natur- und Bruchsteinen, die teilweise sichtbar gelassen sind, gebaut. Sie ist grau verputzt. Weiße Faschen umranden Tür- und Fensteröffnungen. Das Satteldach ist mit dunkelroten Tonschindeln gedeckt.

An der Eingangsseite befindet sich eine verzinkte Regenrinne. Die Eingangsseite ist nach Nordwesten ausgerichtet und durch einen ca. 1 m breiten Vorsprung der rechten Gebäudehälfte in zwei Elemente gegliedert, die Traufe ist durchgehend. Die linke Gebäudehälfte, die Müllerstube, ist gegliedert durch ein hölzernes Doppeltor und rechts davon ein rechteckig hochgestelltes Fenster mit senkrechten Eisenstäben und Holzsturz im Erdgeschoss sowie eine Holztür mit Holzsturz im Obergeschoß. Erreichbar ist das Obergeschoß durch eine hölzerne Außentreppe.

Die rechte Gebäudehälfte bildet den Mühlenraum. Gegliedert ist sie durch eine große hölzerne Tür mit Holzsturz und rechts davon ein rechteckig hochgestelltes Fenster mit senkrechten Eisenstäben und Holzsturz im Erdgeschoß. An der Fassade steht hier ein Spalierbaum. Die südwestliche Giebelseite weist eine hölzerne Tür mit Holzschwelle und Holzsturz als Eingang in den Mühlenraum sowie links davon ein Fenster mit Holzsturz auf. Über der Türlaibung ist die Jahreszahl 1910, das Jahr des Wiederaufbaus, und ein Stern in den Verputz eingeritzt. Der Giebel ist mit senkrechten Brettern verschalt, er hat eine Holztür und an beiden Seiten rautenförmige Lüftungsöffnungen.

An der Südostseite am Bach befanden sich ursprünglich die beiden oberschlächtig betriebenen Mühlräder mit einem Durchmesser von ca. 2,60 m. Ein an der Mühle angesetzten Satteldach schützte die Räder vor Witterungseinflüssen. Die 50 x 80 cm großen Achseingangsöffnungen sind zugemauert, aber noch gut sichtbar. Die beiden Mühlräder wurden über ein Holzgerinne mit Wasser versorgt. Ca. 40 cm über den Achsöffnungen ist ein waagrecht eingemauertes Kantholz und darüber im Obergeschoss zwei rechteckig liegende Fenster (65 x 100 cm) mit einem Holzsturz und senkrechten Eisenstäben sichtbar.

Die rechte Gebäudehälfte, in der sich die Müllerstube befand, ist geliedert durch zwei rechteckig hochgestellte Fenster (85 x 107 cm) mit einem Holzsturz und senkrechten Eisenstäben im Erdgeschoss sowie einem quadratischen Fenster mit einem Holzsturz im Obergeschoss. Auf dem Dach befindet sich der aus gebrannten Tonziegeln gemauerte und mit einem kleinen Satteldach abgedeckte Kamin. Die nordöstliche Giebelseite ist geschlossen ausgeführt, an sie wurde in den 1950iger Jahren ein landwirtschaftliches Gebäude angebaut. Die Zwischendecken im Innenbereich sind als Holztramdecken ausgeführt. Über Holztreppen gelangt man in das Obergeschoß.

Quelle