Joseph Köfler

Dr. med. Joseph Köfler auch Koefler (* 1783 in Kufstein, Nordtirol; † 28. Oktober 1849 in Haag am Hausruck) war Landgerichtsarzt in Kelheim in Bayern (provisorisch), Thalgau und Haag im Hausruckkreis.
Leben
Zum Doktor der Medizin promoviert wurde Köfler 1809 an der Universität Landshut.[2]
Vermutlich wird er praktischer Arzt in seinem Heimatort Kufstein. Vom Generalkommissat des Regenkreises wird er am 29. Juni 1812 als Landgerichtsarzt bei dem Landgericht Kelheim provisorisch angestellt. Laut Dekret des Generalkommissariats der Salzachkreises vom 6. März 1814 wurde er definitiv zum Landgerichtsarzt in Thalgau mit einem Gehalt von 600 f RW oder 500 flm WW ernannt.
Daraufhin stellt er ein Ansuchen um eine Heiratslizenz. Im Juni wird ihm beschieden: "auf die Bitte des als Landgerichtsarzt zu Thalgau angestellten Dr Köfler um Heiratslizenz betreffend wird hiermit erwidert dass diese nach den neuesten Verordnungen von der geeigneten Polizeistelle verliehen werde." Er wollte Johanna Fenn aus Neumarkt im Landgericht Mühldorf geboren zur Frau nehmen. Diese lebte bei ihm als "Häuserinn", was - in der Beschreibung Barisanis - das "dortige ohnehin pigotte Landvolk" ärgern würde und den guten Ruf Köflers gefährden könnte.[3] In den Matrikenbüchern Thalgau und Mondsee findet sich kein Hinweis auf eine erfolgte Heirat.
Im Jänner 1815 reicht er eine Bitte um Versetzung nach Abensberg im bayerischen Regenkreis an. "Unterthänigst Unterzeichneter brachte in Erfahrung, daß das königl. Landgerichts-Physikat zu Abensberg im Regenkreis durch den Todfall des Landgerichtsarztes Dr. Riederer gegenwärtig erledigt sey." Dieses Bittschreiben wird vom Medizinalrat Dr. Barisani einbegleitet und enthält folgende Würdigung: "Ueber die Verwendung des Doktor Koefler als Gerichtsarzt im K. L. G. Thalgau und HerrschaftsGericht Mondsee kann ich nur so viel zu seinem Lobe allerunterthänigst berichten, daß er sich während den 10 Monaten seit seiner Anstellung als einen brauchbaren und thätigen Gerichtsarzt gezeigt habe."[4] Es kommt aber zu einer anderen Versetzung.
Am 28. September 1815 wurde Köfler in gleicher Eigenschaft und mit gleichem Gehalt zum vormals bestehenden Landgericht Haag im Hausruckkreise versetzt und arbeitete dort bis 1. Mai 1816, dem Beginn der österreichischen Regierungsperiode.[5]
Aus seiner Tätigkeit in Haag am Hausruck haben sich Sanitätsberichte erhalten.
Vom 1. Mai 1816 angefangen war Doktor Köfler als übernommener Landgerichtsarzt in Haag aktiv bis im Jahre 1821 die Wirksamkeit der in den wiedererworbenen Landesteilen eingeführten königlich bayerischen Distrikts-Ärzten den Anfang nahm und die Aktivität desselben aufhörte. Seine ganze aktive Dienstzeit bestand daher in neun Jahren. 1822 wurde er aufgrund der k. bayerischen Dienstpragmatik vom Jänner 1805, k. b. Regierungsblatt vom Jahr 1805 Seite 226, mit einem Ruhegehalt von 250 flm WW, das ist mit 7/10 seines Dienst-Gehalts zu 500 flm vom Tage seiner endenden Dienstleistung quiesziert.[6]
1846 wurde er mit 62 Jahren wegen seines immer zunehmenden Gichtleidens pensioniert.[7]
1849 am 28. Oktober, im Haus Markt Haag 7, starb Joseph Köfler Doktor der Medizin mit 66 Jahren an Nervenfieber.[8]
Quellen
- ↑ Linzer Zeitung, 3. April 1840, 16.
- ↑ Franz Xaver Freninger, Das Matrikelbuch der Universität Ingolstadt- Landshut- München, München 1872, 57.
- ↑ SLA Gen Kr Kom Thalgau Nr 25.
- ↑ SLA Gen Kr Kom Thalgau Nr 25.
- ↑ OÖLA Landesregierungsarchiv 1787–1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 159.
- ↑ OÖLA Landesregierungsarchiv 1787–1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 159.
- ↑ OÖLA Landesregierungsarchiv 1787–1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 159.
- ↑ Haag am Hausruck, Sterbebuch 02 (II); 1784-1883.