Nemapogon variatella

Nemapogon variatella (Tinea variatella Clemens, 1859: 257, 259) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Tineidae (Echte Motten).

Diagnose

Die Art ist in der Zeichnung sehr ähnlich Nemapogon granella und Nemapogon cloacella und ist nur durch anatomische Untersuchung sicher von diesen zu unterscheiden.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

N. variatella wird von Mairhuber (1965) mit Funddaten 23.5.1962, Sam-Moos (Zone Ia, Stadt Salzburg, nach Embacher et al. 2024) gemeldet (als N. personella Pierce & Metcalfe, 1934) und fand so auch Eingang in die Liste von Huemer & Tarmann (1993). Das entsprechende Belegexemplar war allerdings falsch bestimmt und gehört in Wirklichkeit zu Nemapogon cloacella. Da keine weiteren Exemplare von N. variatella bisher aus Salzburg bekannt geworden sind, wurde die Art auch aus der Liste der Schmetterlinge Salzburgs gelöscht (Kurz et al. 2010b, Embacher et al. 2011, Embacher et al. 2024)

Nachbarfaunen

Nach Huemer (2013) kommt N. variatella in allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme von Osttirol und Kärnten vor, wobei die fehlerhafte Angabe zu Salzburg wiederholt wird. In Oberösterreich meldet Klimesch (1990) die Art aus dem Mühlviertel und dem Alpenvorland. In Bayern ist sie aus allen vier Naturräumen nachgewiesen, rezent allerdings nur aus dem Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten (Haslberger & Segerer 2016). Ein Fund in Salzburg ist somit jederzeit zu erwarten.

Biologie

Wie bei den verwandten Arten leben die Raupen von N. variatella in verschiedenen Baumschwämmen. Klimesch (1990) meldet aus Oberösterreich beispielsweise die Zucht aus dem Pilz Fomitopsis betulina, dem auch in Salzburg weit verbreiteteten Birkenporling.

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. & G. Tarmann 1993. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die einzelnen Bundesländer. Beilageband 5 zu den Veröffentlichungen des Museums Ferdinandeum, Innsbruck: 1-224.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A., M. E. Kurz & G. Embacher 2010b. Die Tineidae (Lepidoptera) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik, 11: 3-8.
  • Mairhuber, F. 1965. Zur Mikrolepidopterenfauna des Bundeslandes Salzburg (1. Beitrag). Nachrichtenblatt der bayerischen Entomologen 14: 33-38.

Einzelnachweis