Richard Hartmann

Medizinalrat Dr. Richard Hartmann (* 1887; † 14. Juni 1950[1]) war Gemeinde- und Sprengelarzt in der Flachgauer Markgemeinde Grödig.

Leben

Richard Hartmann war 20 Jahre Werksarzt in Mühlbach. In dieser Zeit war er maßgeblich an der Rettungsaktion am Mitterberg nach der Lawinenkatastrophe vom 19. Februar 1916 beteiligt. 1932 wurde er bei der Gründung des Fremdenverkehrs-Vereins Mühbach am Hochkönig in den Ausschuss gewählt.

Nach seiner Übersiedlung nach Grödig wurde er dort Sprengelarzt und war 1919 Mitbegründer der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Grödig-Umgebung.

Mit seiner Frau Maria, geborene Meßner,[1] wohnte er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Villa Hartmann, in der heute das Gemeindeamt untergebracht ist.

Dr. Hartmann starb nach langem, schwerem Leiden und liegt auf dem Friedhof in Niederalm begraben.

Ehrungen

1927 wurde Richard Hartmann zum Medizinalrat ernannt.

Nach ihm wurde in Grödig die Dr.-Richard-Hartmann-Straße benannt.

Nachruf

Das Salzburger Volkszeitung brachte in seiner Ausgabe vom 24. Juni 1950 einen Nachruf:[2]

Niederalm. Am Grabe eines beliebten Arztes. Am letzten Samstag bewegte sich vom Trauerhause Hohlwegwirt in Niederalm aus ein nicht endenwollender Leichenzug zum idyllisch gelegenen Friedhof von Niederalm, um den verstorbenen Sprengelarzt von Grödig, Medizinalrat Dr. Richard Hartmann, auf dem letzten Weg zu begleiten. Ein mit zwei Pferden bespannter Wagen führte die vielen Blumengrüße, die von der Wertschätzung und Liebe für den Verewigten zeugten. Als nach der Einsegnung für den Teilnehmer des ersten Weltkrieges das Lied vom guten Ka­meraden ertönte und das Echo der Salutschüsse von den Wänden des Untersberges zurückhallte, blieb wohl kein Auge trocken. Der warme Nachruf des Ortsseelsorgers ver­wies auf den 40jährigen unermüdlichen Dienst des Verewigten an der leidenden Menschheit und betonte, daß sich auch unter den Trauergästen sich viele befänden, die der selbstlosen und von tiefer Menschlichkeit getragenen Berufstreue des Dahingeschiedenen ihre wie­ dererlangte Gesundheit verdanken. Der Pfar­rer bat, den treuen Anwalt des kleinen Man­nes in Dankbarkeit und im Gebete nicht zu vergessen.

Quellen

  • Aumayr, Walter: Straßennamen, in: Grödig. Aus der Geschichte eines alten Siedlungsraumes am Untersberg. Marktgemeinde Grödig (Eigenverlag) 1990.
  • SALZBURGWIKI-Artikel

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 ANNO, Volksfreund, Ausgabe vom 15. Juni 1950, Seite 4
  2. ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 24. Juni 1950, Seite 9