Richard Menapace
Richard Menapace (* 20. Dezember 1914 in Tramin in Südtirol; † 21. April 2000 in der Stadt Salzburg) war das österreichische Radsport-Idol der Nachkriegszeit und zweimaliger Gewinner der Österreich-Radrundfahrt.
Leben
Richard Menapace stammte aus einer Südtiroler Großfamilie und erlernte nach dem Besuch der Pflichtschule den Beruf des Gärtners. Schon seit der Kindheit am Radsport interessiert nützte er die meist zweistündigen Mittagspausen zu einer Radtour zum Mendelpass, Südtirol, und bewältigte dabei täglich mehr als tausend Höhenmeter.
Nach ersten Erfolgen in Südtirol nahm er an größeren Rennen in ganz Oberitalien bei und avancierte bald zum Siegläufer, der es bis in die italienische Nationalmannschaft brachte. 1937 wurde er Profi und gewann er die Fernfahrt Mailand–München und erhielt daraufhin die Möglichkeit als Amateur an der mit Berufsfahrern gespickten Lombardei-Rundfahrt teilzunehmen. Beim Giro d´Italia belegte er 1938 den 13. Gesamtplatz und den dritten Rang in der Kategorie der unabhängigen Fahrer, 1939 musste er sie in der zwölften Etappe vorzeitig beenden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verließ er 1947 Italien und fand in Österreich eine neue Heimat. Er arbeite in einem Fahrradgeschäft in Innsbruck, wurde reamateurisiert und kam 1948 nach Salzburg. Hier trat er der Radfahrsektion des Turn- und Sportvereins Austria Salzburg bei und gründete gemeinsam mit Franz Perfahl ein Fahrradgeschäft in der Plainstraße. 1949 verlegte er sein Geschäft an die Ecke Ignaz-Harrer-Straße/Schießstattstraße und heiratete seine Magda, die ihn im Geschäft unterstützte und Mutter seiner fünf Kinder wurde.
1949 gewann Menapace die erstmals ausgetragene Österreich-Radrundfahrt und wurde damit zum neuen Stern im österreichischen Radrennsport. Im selben Jahr wurde er als erster Radrennfahrer zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt. Im März 1950 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft. Nachdem er bereits im nächsten Jahr seinen Erfolg bei der Österreich-Radrundfahrt wiederholte, stieg er für etwa ein Jahr aus dem Rennsport aus und kümmerte sich um seine berufliche Existenz. Mit 37 Jahren feierte er 1952 ein Comeback und blieb dem Radsport noch weitere 20 Jahre treu. Nach insgesamt 250 ersten Plätzen feierte er 1972 im Weltcuprennen der Senioren in St. Johann in Tirol seinen letzten Erfolg und den Abschied vom aktiven Rennsport. 1958 stieg er in das Immobiliengeschäft ein.
Im Alter von 76 Jahren erlitt er einen Herzinfarkt und musste sich einen Herzschrittmacher implantieren lassen, was ihn aber nicht davon abhielt selbst im hohen Alter noch die eine oder andere Fahrradtour zu unternehmen.
Richard Menapace verstarb im 86. Lebensjahr am 21. April 2000 in Salzburg und wurde auf dem Salzburger Kommunalfriedhof beerdigt.
Auszeichnung
Im August 1949 erhielt Menapace das erste Sportehrenzeichen der Stadt Wien.[1]
Literatur und Quellen
- Zaisberger, Friederika, Heinisch, Reinhard R. (Hg.): Leben über den Tod hinaus. Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 23. Ergänzungsband. Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 2006
- Glaser, Joachim: Salzburger Sportler Verlag Anton Pustet, Salzburg – München 2001, ISBN 3-7025-0426-5
- Marschik, Matthias: Österreich erfahren... Richard Menapace und der österreichische Radsport nach 1945, in: Marschik, Matthias u.a.: Images des Sports in Österreich. Wien (University Press) 2018, S. 335ff.