Universitätsklinikum Salzburg
Das Universitätsklinikum Salzburg besteht seit 2007.
Allgemeines
Das Salzburger Landeskrankenhaus und die Christian-Doppler-Klinik wurden 2007 zum "Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität" erhoben.
2021 - Weltpremiere einer Operation
Mitte Jänner 2021 entfernte ein 19-köpfiges Team in einer 22-stündige Operation einer 53-jährigen Frau einen Hirntumor. Die Mediziner kombinierten dabei mehrere moderne Technologien. Die SALK sprechen von einer Weltpremiere.
Mit einer in dieser Form weltweit erstmals durchgeführten Operation konnte ein Team von mehreren Abteilungen des Salzburger Universitätsklinikums das jahrelange Leiden einer 53-jährigen Frau beenden. Die Innviertlerin litt an einem so genannten Meningeom: Dabei handelt es sich um einen gutartigen aber wachsenden Tumor, der zuletzt dazu führte, dass die Frau am linken Auge erblindete und ihren Alltag nur mehr mit Schmerzmitteln ertragen konnte.
Mitte Jänner 2021 wurde die Operation von einem Team der Abteilungen für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (HNO), der Mund- Gesichts- und Kieferchirurgie, der Neurochirurgie und Orthopädie/Traumatologie durchgeführt. Erstmals wurden dabei zwei High-Tech-Systeme für den OP-Saal verbunden: Zum einem wurde ein digitales Navigationssystem namens "Curve" eingesetzt, mit dem laufend der Status der Tumorentfernung kontrolliert werden konnte. "Wir konnten so wichtige benachbarte Strukturen wie Gefäße und Nerven schonen und das in Regionen, die nur sehr schlecht einsehbar sind", sagt Kieferchirurg Simon Enzinger. Das digitale Ring-Röntgensystem "LoopX" des Salzburger Unternehmens medPhoton liefert dazu hoch aufgelöste Bilder bei gleichzeitig geringer Strahlenbelastung für die Patienten.
Fünf Chirurgen operierten gleichzeitig
Die Verbindung dieser Technologien machte es möglich, dass die Oberösterreicherin von fünf Chirurgen gleichzeitig operiert werden konnte: Am Schädel wurden die betroffenen Bereiche operativ entfernt und zum einen durch Implantate aus Kunststoff und zum anderen durch ein Knochen- und Haut-Transplantat ersetzt, das während der OP aus dem Oberschenkel entnommen wurde. "Die Kunststoffimplantate haben gegenüber Titan den Vorteil, dass sie bei weiteren Untersuchungen die Bildgebung nicht einschränken", erklärt Professor Alexander Gaggl, Vorstand der Uniklinik für Kieferchirurgie. Diese Implantate wurden auf dem eigenen 3D-Drucker vorbereitet und dann von einem externen Unternehmen nach diesen Mustern gefertigt. Knochen und Haut aus dem Oberschenkel werden vom Körper nicht abgestoßen und wurden dazu verwendet, die zerstörte Augenhöhle nachzubilden.
Man werde in weiterer Folge vom Eingriff so gut wie nichts mehr sehen. Das linke Auge musste zwar vollständig entfernt werden. Dank der neu geformten Augenhöhle kann jedoch ein Glasauge eingesetzt werden, das optisch fast nicht vom eigenen Auge unterschieden werden kann.
Quellen
- www.pmu.ac.at
- www.sn.at, 26. Jänner 2021