Visitenkarten mit Salzburger Ansichten
Visitenkarten mit Salzburger Ansichten waren an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert sehr in Mode.
Die Visitenkarte
Man ließ sich kleine Radierungen vom Gut, Schloss, der Villa oder seinem Wohnsitz anfertigen, die dann von Kupferstechern reproduziert wurden. Die Visitkarte enthielt lediglich den Namen, da die Darstellung quasi ja die "Adresse" darstellte. Es gab Visitenkarten für die Damen, die zeigten ihren Besitz. Und es gab Visitenkarten der Herren, die zeigten seinen Arbeitsbereich.
Geschichte
Zunächst war es den Amts- und Würdenträgern des fürsterzbischöflichen Hofes, Adeligen und hohe Geistlichen vorbehalten, solche Visitkarten mit Salzburger Ansichten zu verwenden. Doch bald folgte der Neuadel und das wohlhabende Bürgertum.
Nicht gesichert ist, wer als erster diese Art von Visitenkarte in den Umlauf gebracht hatte. Da aber die ältesten erhaltenen Visitkarten von Leopold Anton Graf von Firmian stammen, der auch den Maler und Radierer Carl Schneeweiss zeitweise in Diensten hatte, kann man von der Annahme ausgehen, dass es das Haus Firmian war, die diese Visitenkarten modern gemacht hatten. Zumal auch der Dompropst Vigilius Maria Reichsfürst zu Firmian, Bischof von Lavant, Kärnten, solche Radierungen besaß.
Verwendungszweck
Früher hießen sie auch Besucherkarten und wurden vielfältig eingesetzt:
- um Einladungen oder Entschuldigungen auszusprechen
- um Beileid zu wünschen, abgekürzt schrieb man p. c. (pour condoléance[1]
- um Glück zu wünschen, abgekürzt schrieb man p. f. (pour féliciter)
- um einen Besuch abzustatten, abgekürzt schrieb man p. f. v. (pour faire visite)
- um Abschied zu nehmen, abgekürzt schrieb man p. p. c. (pour prendre congé)
- um zu danken, abgekürzt schrieb man p. r. (pour remercier)
- man gab seine Visitenkarten ab, wenn der zu Besuchenden nicht da war oder auf den Besuch zu erwidern, abgekürzt schrieb man p. r. v. (pour rendre visite)
Produzenten
Neben Carl Schneeweiss war es auch August Franz Heinrich von Naumann, der solche Visitenkarten herstellte, wenn auch bislang nur eine von ihm bekannt ist. Drei weitere Visitenkarten wurden von Franz Seraph Güntherr hergestellt.
Quelle
- Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, Band 20, Beitrag Visitkarten mit Salzburger Ansichten aus dem Jahr 1780 bis 1820, Peter Matern
Einzelnachweise
- ↑ Französisch war ja in dieser Zeit die führende Sprache in Europa