Yaoyao Hu

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Yaoyao Hu ist ein chinesischstämmiger Salzburger Gastronom.

Porträt

Von einem Ufer zum anderen

Der Großvater des in China geborenen Yaoyao Hu war ein General des damaligen chinesischen Staatschefs Tschiang Kai-Shek. Der chinesische Bürgerkrieg endete aber mit dem Sieg der Kommunisten. "Meine Familie wurde schikaniert", sagt Yaoyao Hu. Damals, so erinnert er sich heute, lernte er zu beobachten. Er sitzt am Tisch seines Restaurants "Yaoyao" im Salzburger Europark. Er hat es geschafft.

Bis hierher war es ein weiter Weg. In der Schule musste Yaoyao immer in der letzten Bank sitzen. Er sagt, er habe damals viele gute Ideen gehabt. "Aber sie hatten selten etwas mit dem Unterricht zu tun." Im Alter von 13 Jahren wanderte er mit seinem Vater nach Österreich aus. "Dorthin, wo jeder Chinese ein chinesisches Restaurant gegründet", sagte er und lächelt süßsauer. Da habe er die Mentalität der Austro-Chinesen kennengelernt. "Die arbeiten wie Maschinen. Null Kreativität." Er selbst aß damals nur Wurstsemmeln.

"Es ist wichtig, der Erste zu sein."

Bergauf ging es erst, als sein Vater ein eigenes Restaurant gründete. Es war nur mittags gut besucht. Halbtagskräfte waren keine zu bekommen. Also schaute er sich von den Österreichern das Buffetsystem ab. Dann lief auch das Abendgeschäft wie geschmiert – weil er sich von den Italienern den Zustelldienst abgeschaut hatte. Bald darauf erhielt Yaoyao die österreichische Staatsbürgerschaft.

Dann wollte er wieder einmal Erster sein. Er gründete mit dem "Bangkok" Salzburgs erstes Thai-Restaurant. Dieses stand bald im Ruf, das beste Thai-Restaurant Österreichs zu sein. Als in der Region immer mehr Thai-Restaurants eröffnet wurden, entschloss er sich, ein Weinseminar zu absolvieren. "Ich war jetzt der erste Thailänder, der Weinverkostungen anbietet", sagt der chinesischstämmige Österreicher.

Jeder Krise wohnt ein Ufer inne

Mit seinem Restaurant "Yaoyao" im Europark beschritt er erneut neue Wege. Dort ist er nicht nur für seine handgezogenen Nudeln bekannt – 2014 zog er auch, für einen guten Zweck, die längste Nudel der Welt. Sie war 580 Meter lang. 2018 entwickelte er mit dem "Maneki Neko" einen neuen Restaurant-Typ, der bereits in der Linzer Plus City einen Franchisenehmer fand.

Seit der Coronakrise läuft auch sein Onlineshop wie geschmiert. Yaoyao weiß eben: "Jeder Krise wohnt ein Ufer inne."

Quelle