Phyllocnistis saligna
Phyllocnistis saligna (Opostega saligna Zeller, 1839: 214) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
P. saligna ist als Imago kaum von den übrigen Taxa des saligna-Artenkomplexes zu unterscheiden, die erst vor kurzem als eigenständige Arten anerkannt wurden. Am ehesten gelingt dies noch über die Genitalarmaturen des Weibchens oder über DNA-barcoding. Auch die Mine ist nicht immer sicher anzusprechen. Jene von P. saligna verläuft über längere Strecken gerade, ist weiß und erstreckt sich auch über dünne Zweige von einem Blatt zum nächsten. Außerdem miniert diese Art hauptsächlich an Salix fragilis, Salix alba und verwandten Arten.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
Nach Abtrennung der Phyllocnistis asiatica als selbständige Art im Jahr 2018 liegen von P. saligna nur zwei bestätigte Funde aus Salzburg vor. Diese befinden sich bei der Autobahnbrücke im Norden der Stadt Salzburg (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) und im Weidmoos (Zone I, Alpenvorland und Flyschzone) in einer Höhe von nur 420 bis 430 m. Dabei ist die blattunterseitige Mine vom 28.09.2021 an Salix purpurea vom Weidmoos allerdings fraglich. Lebensraum der Art sind Waldränder und Galeriewälder. Ein Vorkommen von zwei Generationen im Jahr ist möglich, da die Minenfunde aus dem Juli und dem September (?) datieren (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Über die Verbreitung von P. saligna in Österreich oder in Bayern kann zur Zeit keine Aussage getroffen werden, da die entprechenden Faunenwerke (Klimesch 1990, Huemer 2013 und Haslberger & Segerer 2016) alle vor Aufspaltung des saligna-Komplexes in mehrere Arten erschienen sind.
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Die Raupen fressen in sehr auffälligen, langen, kaum gewundenen Gangminen an Weiden-Arten, wobei die Minen nicht nur in einem Blatt, sondern über die Stängelrinde über mehrere Blätter verlaufen können. Als Nahrungspflanzen der Raupen wurden in Salzburg bisher Salix purpurea (fraglich?), sowie Salix alba festgestellt. Dabei können nicht nur Raupen der eigenen Art an derselben Nahrungspflanze auftreten, sondern es wurde einmal auch Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu Caloptilia stigmatella dokumentiert, falls die oben erwähnte fragliche Mine an Salix purpurea tatsächlich zu P. saligna gehört (Kurz & Kurz 2025). Eine Aussage zu einer eventuellen Gefährdung der Art in Salzburg ist mangels Daten zur Zeit nicht möglich (Einstufung DD nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Weitere Bilder
Phyllocnistis saligna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.17].
- ↑ siehe Phänologie