Aspilapteryx tringipennella
Aspilapteryx tringipennella (Gracilaria tringipennella Zeller, 1839: 209) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Die weiße Vorderrandstrieme der sonst hell ockerfarbenen Vorderflügel macht die Art in Salzburg unverwechselbar. Unverwechselbar sind auch die Fraßspuren der Raupen an Spitzwegerich, die allerdings schwer zu entdecken sind.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
A. tringipennella wurde zwar bereits aus allen Landesteilen nachgewiesen (Embacher et al. 2024), die Art tritt aber immer nur einzeln auf und wird generell eher selten bei uns gefunden. Zudem liegt der letzte Fund im Lungau bereits vor dem Jahr 1971. Ursache dafür dürften relativ hohe Ansprüche an den Lebensraum sein. A. tringipennella wurde bisher nur auf trockenen Magerwiesen (Halbtrockenrasen) und Magerweiden, teils in Verzahnung mit Zwergstrauchheiden, auf ungemähten, trockenen Wegrändern, aber auch in angrenzenden Gärten gefunden. Die Höhenverbreitung ist in Salzburg von 400 bis 1900 m dokumentiert, in niedrigen Lagen sind heute geeignete Lebensräume aber sehr rar (Kurz & Kurz 2025). Die Generationsfolge der Art ist in Salzburg unklar. Imagines wurden von Mai bis September nachgewiesen, was auf zwei sich überlappende Generationen hindeutet (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
A. tringipennella ist in Österreich bereits in allen Bundesländern gefunden worden (Huemer (2013). In Oberösterreich meldet Klimesch (1990) die Art aus allen drei Landesteilen. Dasselbe gilt für Bayern, wo rezente Funde aus allen vier Naturräumen bekannt sind (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Tiere in Salzburg ist kaum etwas bekannt, doch fliegen die Imagines tagsüber und kommen auch nachts ans Licht. Die ersten Stände wurden bei uns bisher erst in einem Fall in Form einer Jugendmine gefunden. Nach Literaturangaben leben die Raupen später in einer Faltenmine am Spitzwegerich (Plantago lanceolata), einer an und für sich sehr weit verbreiteten und auch auf Fettwiesen häufigen Pflanze. Trotzdem ist rotzdem ist A. tringipennella recht selten und muss wegen der vermuteten engen Bindung an geeignete Lebensräume und deren geringer Verbreitung in Salzburg als gefährdet eingestuft werden (Einstufung VU nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Bilder
Aspilapteryx tringipennella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.04.27].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie