Bucculatrix argentisignella
Bucculatrix argentisignella Herrich-Schäffer, [1855]: 338 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Bucculatricidae (Zwergwickler).
Diagnose
Durch die schwärzlichen Vorderflügel mit vier kleinen weißen Fleckchen ist die Art unter den Bucculatrix-Arten Salzburgs unverkennbar und könnte am ehesten noch für eine Elachista gehalten werden. Die an Leucanthemum vulgare (der Magerwiesen-Margerite) lebenden Raupen können nur durch Zucht bis zur Imago sicher von Bucculatrix nigricomella unterschieden werden.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
Klimesch (1961) vermutete, dass das am 1. August 1908 von Mitterberger (1909) auf den Torfwiesen bei Leopoldskron gefangene Exemplar von Bucculatrix cristatella eine B. argentisignella sein könnte. Auch alle oberösterreichischen Angaben von Bucculatrix cristatella, ebenso jene von B. imitatella (jetzt ein Synonym von Bucculatrix cristatella), B. absinthii, B. artemisiae (= Bucculatrix artemisiella) und B. ratisbonensis betrachtet Klimesch (1990) als Fehlbestimmung und zieht sie zu B. argentisignella. Das Salzburger Tier ist zwar stark beschädigt, besitzt aber keine weißen Fleckchen auf den Flügeln und passt somit eher zu B. cristatella (siehe oben). B. argentisignella wird damit aus der Liste der Schetterlinge Salzburgs gelöscht, obwohl ihr Vorkommen im Land durchaus zu erwarten ist.
Nachbarfaunen
B. argentisignella wird von Huemer (2013) aus Vorarlberg, Osttirol, Kärnten, Oberösterreich und Niederösterreich angegeben. Klimesch (1990) meldet sie für Oberösterreich aus allen drei Landesteilen. In Bayern fehlt die Art im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen, in den übrigen drei Naturräumen ist sie nur mit alten Funden vor 1970, teils sogar aus dem 19. Jahrhundert bekannt (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Die Raupen minieren zunächst in den Blättern von Leucanthemum vulgare, später fressen sie frei. Sie sollen etwas früher als die Raupen von Bucculatrix nigricomella zu finden sein (Klimesch 1990).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1961: Lepidoptera I. Teil: Pyralidina, Tortricina, Tineina, Eriocraniina und Micropterygina. In: Franz, H. (Hrsg.): Die Nordostalpen im Spiegel ihrer Landtierwelt, Bd. II: 481-789. Innsbruck.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Mitterberger K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). Ringlschwendtner & Rathmayr, Salzburg: 358 pp.