Erdgasbohrung in Straßwalchen

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Eine geplante Erdgasbohrung in der Flachgauer Marktgemeinde Straßwalchen sorgte im Frühjahr 2024 für Unruhe in der Marktgemeinde.

Über die geplante Erdgasbohrung

2024 bestanden bereits Gasbohranlagen und Speicher auf insgesamt 14 Hektar in Straßwalchen. In Haidach befindet sich mit dem Gasspeicher Haidach das zweitgrößte Erdgaslager Mitteleuropas. Die Werke von RAG Austria haben eine Speicherkapazität von 2,6 Milliarden Kubikmetern Gas, das bis Ende 2022 noch durch die russische Gazprom fast ausschließlich nach Bayern geflossen war.

Seit Monaten ging in Straßwalchen das Gerücht um, dass das australisch-österreichische Unternehmen ADX Energy in der Flachgauer Marktgemeinde nach Erdgas bohren will. Das Unternehmen sucht ja im Auftrag des Bundes nach Erdgas, damit Österreich weniger auf ausländisches angewiesen sind. Zudem sei kein Speicher geplant. Das geförderte Gas soll zu 90 Prozent in Österreich bleiben.

In einer Tiefe von 2 500 Metern wird ein beachtliches Erdgasvorkommen vermutet, nämlich rund eine Milliarde Kubikmeter Erdgas. Das entspreche dem Jahresbedarf von 280 000 Haushalten. In dem Vertrag mit einem Straßwalchner Landwirt im Ortsteil Rattensam sei festgehalten, dass an dieser Stelle lediglich nach Gas gebohrt werde, daraus aber kein Speicher entstehe. Mit einer Probebohrung soll noch Ende 2024 begonnen werden. Bisher hatte es bei ADX geheißen, dass entweder in Straßwalchen oder 20 Kilometer weiter in St. Georgen im Attergau nach Gas gebohrt werde.

Am Mittwoch, den 24. April 2024, präsentierte Alan Reingruber, Geschäftsführer der Niederlassung in Österreich, das Projekt bei der öffentlichen Gemeindevertretungssitzung. 30 Besucher kamen zur Gemeindevertretungssitzung. Bürgermeisterin Tanja Kreer (SPÖ) sagte, sie sei dem Projekt gegenüber nicht unbedingt positiv gestimmt. Aber die Marktgemeinde habe kein Einspruchsrecht, keine Parteistellung und es gibt keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Kritisiert wurde etwa, dass die Gemeinde nur 150.000 Euro in zehn Jahren bekäme. "Das ist eine freiwillige Leistung" und der Auftraggeber Bund sei zu Zahlungen nicht bereit, so Kreer. Sie gehe davon aus, dass die Montanbehörde mit sechs Sachverständigen die Bohrung genehmigen werde, wie schon in St. Georgen im Attergau (Oberösterreich). Das Erdgas gehört der Republik.

Quellen