Manfred Siller
Manfred Siller (* 1968) ist Landwirt, Liftbetreiber und Idealist.
Leben
Der Chef des Berggasthofs Bachrain und seine Frau Ulrike haben 1995 Hof und Gasthof in Scheffau am Tennengebirge übernommen. Das Ehepaar hat drei Söhne.
Von 2014 bis 2019 war Siller Vizebürgermeister der Gemeinde Scheffau am Tennengebirge.[1]
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Für den Liftbetrieb wird Manfred Siller auch 2010 wieder draufzahlen müssen. Den Abgang teilt sich der Land- und Gastwirt mit zwei Mitstreitern, die mit ihm gemeinsam einen 400 Meter langen Schlepplift und einen kürzeren Kinder-Seillift in Moosegg, Gemeinde Scheffau, betreiben.
Wie für andere kleine Liftbetreiber ist das auch für Siller eine wirtschaftliche Gratwanderung. Der Tennengauer will sich trotzdem dafür einsetzen, dass die beiden Lifte neben seinem Berggasthof Bachrain erhalten bleiben, und hofft dabei auf die Unterstützung der Gemeinden Scheffau, Golling an der Salzach und Kuchl. Immerhin gehe es um ein Angebot für die wintersportinteressierten Einheimischen. "Wenn ich die Leute für den Wintersport begeistern will, muss ich vor der Haustür etwas anbieten."
Siller und seine Partner kooperieren mit der Ski amadé. In dieser Saison begann die Zusammenarbeit mit einer Abtenauer Skischule, darüber hinaus denkt man über eine Beschneiungsanlage, ein "Kinderland" und mögliche andere Investitionen nach.
Für Siller ist der Skilift indes nur eine von mehreren Beschäftigungen. 17 Mutterkühe, dazu Damwild und Ziegen sind auf dem Hof. Das Schlachten und die Fleischvermarktung übernimmt er selbst. Neun Gästezimmer werden an Bauernhofurlauber vermietet. Dazu kommt der Betrieb des auf Biokost spezialisierten Berggasthofs. In Summe viel Arbeit, jeden Tag. "Man muss schon eine Liebe dazu haben. Sonst kann man das nicht machen", sagt Siller.
Den auf rund 1 000 Meter gelegenen Hof übernahm er 1995 von seinen Eltern, die bereits auf Biobetrieb umgestellt hatten. Zuvor hatte er die Höhere land- und forstwirtschaftliche Schule in Elixhausen-Ursprung und die Agrar-Pädak in Wien besucht. Dann war er vier Jahre lang Berater und Geschäftsführer von Bio Austria in der Stadt Salzburg.
Heute sitzt er im Bundesvorstand von Bio Austria und gilt als Pionier in der Bioszene. In der Diskussion um die Vorschriften bei der Rinderhaltung spricht sich Siller gegen eine Aufweichung der Biostandards aus. "Der Konsument erwartet die freie Bewegung der Tiere."
So wie viele Bauern kritisiert er die Erzeugerpreise. "Die Preise sind nicht auf dem Niveau, wie man es sich wünscht." Abwarten und jammern sei zu wenig. Man müsse das Beste daraus machen. "Am meisten umsetzen kann jeder im eigenen Betrieb. Es gibt kein Patentrezept."
Quelle
- "Salzburger Nachrichten" in der Serie "Vorgestellt" vom 27. Oktober 2010 im www.sn.at Archiv der "Salzburger Nachrichten"
Einzelnachweis
- ↑ "Tennengauer Nachrichten: "Scheffau ehrt die «Vereinsmeier»", 19. Oktober 2017 in www.sn.at