Nemapogon cloacella

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Salzburg, Lungau, hinteres Riedingtal, 1970.07.11
Salzburg, Hallein, Rif, 2001.05.22

Nemapogon cloacella (Tinea cloacella Haworth, 1828: 563) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae (echte Motten).

Volkstümlicher Name

Korkmotte

Diagnose

N. cloacella kann nach dem äußeren Erscheinungsbild im Allgemeinen nicht zuverlässig bestimmt werden. Besonders Nemapogon granella sieht ihr so ähnlich, dass zur Unterscheidung eine anatomische Untersuchung notwendig ist.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

N. cloacella gehört zu den häufigeren und in Salzburg weit verbreiteten Arten der Tineidae, wird meist aber auch nur einzeln gefunden. Es liegen Funde aus den allen Zonen nach Embacher et al. (2024) vor, jene aus der Stadt Salzburg (Zone Ia) und den Zentralalpen (Zone IV) datieren aber bereits vor 1970. Auch die dokumentierte Höhenverbreitung umfasst mit 400 bis 1 900 m ü. A. einen recht weiten Bereich (Kurz & Kurz 2024). Demgegenüber sind die Kenntnisse über den natürlichen Lebensraum recht spärlich. Die Art wurde in einem Fichtenwald, sowie auf einer hochstauden- und gebüschreichen Schlagfläche gefunden, wird sonst aber meist in Gärten, Wohn- und Vorratsräumen angetroffen, wo sie heutzutage allerdings kaum einmal schädlich in Erscheinung tritt. Die Falter fliegen in zwei Generationen pro Jahr (Hannemann 1977), die Meldungen erstrecken sich in Salzburg von Mai bis August.

Nachbarfaunen

N. cloacella ist aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). Auch Klimesch (1990) meldet sie aus allen drei Landesteilen von Oberösterreich. Dasselbe gilt auch für Bayern, wo die Art ebenfalls mit rezenten Funden aus allen vier Naturräumen angegeben wird (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie von N. cloacella liegen aus Salzburg kaum Daten vor. Die Imagines fliegen am Abend und in der ersten Nachthälfte (zwei Meldungen von 18 bis 19 und 21 bis 22 Uhr MEZ nach Kurz & Kurz 2024). Die Raupen leben ursprünglich in verschiedensten Baumschwämmen, so wie die verwandten Arten (z. B. Nemapogon granella). Sie fressen aber auch an getrockneten pflanzlichen Substraten (Hannemann 1977, Gaedike 2015). Da eine besondere Bindung an einen Lebensraum nicht gegeben zu sein scheint und die Art im Land weit verbreitet ist, ist sie in Salzburg als ungefährdet anzusehen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Gaedike, R. 2015. Tineidae I (Dryadaulinae, Hapsiferinae, Euplocaminae, Scardiinae, Nemapogoninae and Meesiinae) 7. In: Nuß, M., O. Karsholt & P. Huemer (ed.). Microlepidoptera of Europe 7, Brill, Leiden, Boston (Brill): 308 pp.
  • Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.08].

Einzelnachweis