Papilio machaon
Papilio machaon Linnaeus, 1758: 462-463 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Papilionidae (Ritterfalter).
Volkstümlicher Name
Schwalbenschwanz
Beschreibung:
Untersucht: 1 ♂, 2 ♀. Spannweite: ♂ 62 mm, ♀ 71-79 mm. Kopf und Brust schwarz mit je einer gelbe Linie, die beiderseits bis zur Flügelwurzel reicht; Augen braun, Fühler schwarz; Flügel oben schwefelgelb bis hellgelb, am Vorderflügel mit einem breiten, schwarzen Rand, der von einer gelben Fleckenreihe unterbrochen wird (jeweils zwischen den Aderenden), sowie einer schwarzen Postdiskalbinde; Basaldrittel des Flügels schwarz, gelb bestäubt, die Adern und drei Flecke am Vorderrand ebenfalls schwarz; Hinterflügel geschwänzt, das postdiskale, schwarze Band blau bestäubt; am Analwinkel ein rot-blaues, schwarz umringtes Auge; Adern schwarz, der geschwungene Innenrand schwarz mit gelber Behaarung; Unterseite heller, die schwarzen, postdiskalen Bänder stark gelb bestäubt; submarginaler Bereich gelb; Innenrand der Hfl. gelb; Auf der Unterseite des Subanalfeldes des Hfl. eine tiefe Rinne; Körper schwarz, an den Seiten und unten gelb behaart.
Variabilität:
Die Weibchen sind meist größer und heller als die Männchen, mit breiteren Binden. Generell variiert die gelbe Grundfärbung deutlich im Ton und in der Helligkeit.
Diagnose
P. machaon ist in Mitteleuropa unverwechselbar. Der etwas ähnliche Segelfalter (Iphiclides podalirius) ist in der Grundfarbe hell cremefarben, besitzt eine Zeichnung aus dunklen Querbinden sowie längere Anhänge an den Hinterflügeln
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. machaon ist in Salzburg nirgendwo häufig, ist aber aus allen Regionen nach Embacher et al. 2024 nachgewiesen worden. Die Höhenverbreitung überspannt mit 390 bis 2500 m ebenfalls einen sehr weiten Bereich. Der Schmetterling ist ein kräftiger Flieger und ist daher in den verschiedensten Lebensräumen auf der Suche nach Nektarpflanzen anzutreffen. Er kommt vor allem in offenem Gelände vor und meidet geschlossene Gehölze. Die Entwicklungsstadien dagegen sind stark auf extensiv genutzten Wiesen und Wegränder angewiesen, wo auch die Nahrungspflanzen der Raupen, allen voran die Wilde Möhre, wachsen. Allerdings werden sie öfters auch in Gärten auf dem Kraut von Karotten, auf Dill und dergleichen angetroffen. Die Imagines fliegen in Salzburg in zwei Generationen pro Jahr von April bis Juni und von Juli bis September. Überwinterungsstadium ist die Puppe.
Nachbarfaunen
Der Schwalbenschwanz ist in allen Nachbarregionen und auch in allen österreichischen Bundesländern rezent vertreten (Huemer 2013, Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Die tageszeitliche Aktivität der Imagines erstreckt sich von rund 8 Uhr bis 19 Uhr MEZ, die Nektaraufnahme wurde zwischen 9 und 17 Uhr MEZ beobachtet. Nur jeweils drei Datensätze liegen bisher zur Temperaturabhängigkeit der Aktivität (21,5 bis 28 °C) und zum Bedeckungsgrad (wolkenlos bis 3/8 Bewölkung) vor. Besonders im Sommer versammeln sich die Tiere oft auch auf Hügeln und Bergspitzen, wo sie dann auch zu mehreren zu beobachten sind und die Männchen zeitweise Reviere für die Balz besetzten (alle Daten nach Kurz & Kurz 2025). Das Spektrum an Nektarpflanzen ist groß, wobei Blüten mit roter, rotvioletter oder blauer Farbe offenbar bevorzugt werden. Die Größe der Blüten, wie auch die Höhe der besuchten Pflanzen spielt dabei wenig Rolle. Die Eiablage erfolgt an verschiedene Arten von Doldenblütlern (Apiaceae), wobei in Salzburg besonders die Wilde Möhre (Daucus carota carota), als auch die Kulturkarotte belegt werden.
Auf Grund der weiten Verbreitung in Salzburg und der insgesamt wenig veränderten Bestandssituation gilt P. machaon in Salzburg noch als ungefährdet (Einstufung LC nach Gros 2023 und Embacher 2024). Im Salzburger Becken und im Alpenvorland wird die Art aber als potentiell bedroht angesehen (Einstufung NT nach Gros 2023).
Weiterführende Informationen
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Bildergalerie
Ein Schwalbenschwanz, fotografiert am Filbling.
Ein schon etwas lädierter Schwalbenschwanz, gesehen am 23. August 2011 um 12:50 Uhr auf dem Maurerkogelgipfel.
weitere Bilder
Papilio machaon – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- Gros, P. 2023. Rote Liste der Tagfalter Salzburgs – Evaluierung des Gefährdungszustands der in Salzburg nachgewiesenen Tagfalterarten, Datenstand 2021 45/23. Naturschutzbeitrag: 1-81.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.05.06].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie