Phyllonorycter leucographella

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Phyllonorycter leucographella (Lithocolletis leucographella Zeller, 1850: 207-208) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Die oberseitigen Minen an Feuerdorn sind unverwechselbar und machen daraus gezüchtete Imagines einfach bestimmbar. Ist die Nahrungspflanze aber nicht bekannt, ist die Art von Phyllonorycter corylifoliella oft nur durch Genitaluntersuchung zu unterscheiden.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

P. leucographella wurde erst im Herbst 2011 durch gezielte Suche der Minen im Land nachgewiesen und ist daher bei Embacher et al. (2011) noch nicht berücksichtigt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Art zumindest im Salzachtal im Bereich der Stadt Salzburg in Gärten und Parks mit der Nahrungspflanze weit verbreitet und häufig ist. Nachweise kennt man nun von Maria Plain bis Rif bei Hallein in einer Höhenlage von 415 bis 495 m (Zonen I, Ia und II nach Embacher et al. 2024, siehe auch Kurz & Kurz 2025). Die Generationsfolge ist noch unbekannt. Die aus dem Süden stammende Art legt jedenfalls keine Diapause ein und die Raupen entwickeln sich auch während des Winters.

Nachbarfaunen

Nach Huemer (2013) wurde P. leucographella in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland noch nicht nachgewiesen, kommt aber in den übrigen österreichischen Bundesländern vor. Bei Klimesch (1990) ist die Art für Oberösterreich noch nicht erwähnt. Sie taucht hier aber zumindest ab 1995 auf und ist mittlerweile aus dem Mühlviertel und dem Alpenvorland bekannt (Lepiforum 2025, GBIF 2025). In Bayern dagegen ist die Art rezent aus allen vier Naturräumen aufgeführt (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Die Raupen von P. leucographella erzeugen auf der Oberseite der Blätter von Feuerdorn (Pyracantha coccinea) auffallende, silberweiße Faltenminen mit rostbrauner Fleckung durch Kotkörner. Hier durchleben sie ihre gesamte Entwicklung und verpuppen sich auch darin. Falter wurden in Salzburg bisher noch nicht gezüchtet. Die Art kann nach den bisherigen Funden als im Land ungefährdet angesehen werden (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • GBIF Austria 2025. Global Biodiversity Information Facility, participant node Austria. URL: https://www.gbif.at/ [online 2025.06.16].
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.06.16].
  • Lepiforum e.V. [Hrsg.] 2008-2025: Phyllonorycter leucographella (Zeller, 1850). URL: https://lepiforum.org/wiki/ [online 2025.01.01].

Einzelnachweis