Verena Heinz

Aus SALZBURGWIKI
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Verena Heinz (* 1999; † 24. Juli 2019 vor der kroatischen Insel Krk) war eine Salzburger Freitaucherin aus Strobl

Junge Stroblerin starb beim Tauchen

Nach dem tragischen tödlichen Unfall vor der Insel Krk berichtete der Vater der verstorbenen 20-Jährigen von deren Leidenschaft für das Wasser.

Zwei Bilder hatte Dieter Heinz in diesen Tagen stets vor Augen. Es ist das glückliche Gesicht seiner Tochter Verena vom Mittwoch, dem 24. Juli 2019, weil das gemeinsame Tauchtraining in Kroatien so gut lief. Und es sind die schrecklichen Momente kurz danach, als die beiden von einem Motorboot erfasst wurden. Verena erlag noch am selben Tag im Spital ihren schweren Verletzungen. "Diese Bilder des Unfalls, die muss ich aus meinem Kopf bekommen", sagt Dieter Heinz.

Auch deshalb war er in diesen schweren Stunden zu einem Gespräch bereit und stellte den SN Fotos von seiner Tochter zur Verfügung. "Ich will, dass man weiß, dass sie beim Freitauchen einen Unfall hatte, das ihre absolute Leidenschaft war. Verena hat das Meer und das Wasser geliebt."

Dieter Heinz, der mittlerweile in Strobl lebt, hat die Leidenschaft zum Tauchsport an seine vier Kinder vererbt. Er selbst hatte in seiner Jugend im Zeller See tauchen gelernt. Als die Kinder noch klein waren, war er als Tauchlehrer in der Türkei tätig. "Alle vier sind bereits im frühesten Alter geschwommen. Und alle haben so bald wie möglich eine Tauchlehrerausbildung abgeschlossen."

Verena Heinz hatte sich schließlich dem Freitauchen verschrieben. Dieser Sport, bei dem man ohne Sauerstoffflasche unterwegs ist, habe eine besondere Faszination auf seine Tochter ausgeübt, sagt Dieter Heinz. "Sie liebte dieses einzigartige Gefühl. Man entspannt unter Wasser, genießt das Erlebnis der Schwerelosigkeit."

Neben der großen Liebe für diesen Sport hatte sie auch ein Talent dafür. Mit 18 Jahren machte sie die Ausbildung zur Freitauchlehrerin. Als sie 19 Jahre alt war, ging sie zu einem Lehrer auf die Philippinen, um den Sport zu vertiefen. "Sie erlangte dort das Freitauchlevel 2, das haben in Österreich nur eine Handvoll Leute." 50 Meter tief tauchte sie auf den Philippinen. Rekorde zu brechen sei aber gar nicht ihr großes Ziel gewesen. "Sie hat einfach so eine große Leidenschaft dafür gehabt, und auch rund um das Wasser philosophiert."

Für die Verabschiedung sucht die Familie derzeit Sprüche zusammen, die Verena auf ihren Social-Media-Portalen veröffentlicht hat. Sie sei ein Kind der Gezeiten, schrieb sie dort. Deshalb müsse sie immer wieder zum Wasser zurück. Zudem bezeichnete sie sich als "wassersüchtiges, ozeanliebendes, seebewohnendes menschliches Wesen".

Ihre Faszination für das Freitauchen sei auch ansteckend gewesen, sagt Vater Dieter Heinz. "Sie hat es immerhin geschafft, dass nach 30 Jahren im Tauchsport auch ich noch mit dem Freitauchen anfange." Dabei sei sie durchaus eine strenge Lehrerin gewesen. "Sie hat mir immer wieder Hinweise gegeben, was ich noch besser machen kann."

Ein großes Ziel hatte Verena in diesem Jahr. "Sie hatte eine Einladung auf die indonesische Insel Komodo. Dort sollte sie gemeinsam mit ihrem philippinischen Lehrer eine Ausbildung abhalten: Er hätte den psychologischen Teil der Ausbildung übernommen, Verena hätte den sportlichen Teil gemacht."

Um für diese Veranstaltung zu trainieren, war Dieter Heinz mit seiner Tochter auf die kroatische Insel Krk gefahren. "Wir sind am Mittwoch angekommen und haben eine leichte Trainingseinheit absolviert. Wir sind nur gut zehn Meter tief getaucht, haben Druckausgleich gemacht und sind dann wieder aufgetaucht."

Sie hätten sich im Schwimmbereich aufgehalten und auch eine große Boje mitgehabt. "Das ist eine eigene Freitaucher-Boje. Die braucht man für diesen Sport, weil man sich darauf nach dem Auftauchen erst mal ausruhen muss."

Eine Stunde hatte die Trainingseinheit gedauert, dann wollten die beiden zum Ufer zurückschwimmen. "Dann ist auf einmal dieses Parasailing-Boot aufgetaucht. Der Mann hat in der Kurve Gas gegeben, dadurch hat sich der Bug angehoben. Bei diesem Manöver konnte er uns gar nicht sehen."

Er selbst brachte seine schwer am Bein verletzte Tochter ans Ufer, aber sie konnte dort nicht mehr gerettet werden. Die Rettungskette habe nicht gut funktioniert, sagt Dieter Heinz. Aber er wolle nun lieber in die Zukunft blicken.

Die Familie helfe ihm, die Tragödie zu bewältigen. Der Zusammenhalt sei groß, sagt Dieter Heinz. "Wir haben eine große Familie und wir sind stark beieinander." Gemeinsam möchten sie nun die kommenden Tage ganz so verbringen, wie es seine Tochter gern gehabt hätte. "Ich wollte mit Verena dieses Wochenende auf den Berg Richtung Sonnenuntergang gehen. Das machen wir nun alle gemeinsam."

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