Dorfgasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft

Die Dorfgasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft ist eine Betreibergesellschaft von Aufstiegshilfen im Gasteinertal.

Allgemeines

Die Dorfgasteiner Bergbahnen AG betreibt gemeinsam mit der Großarler Bergbahnen GmbH & Co KG die Skischaukel Dorfgastein-Großarltal.

Mehrheitseigner (52,92 %) der Dorfgasteiner Bergbahnen ist die Großarler Bergbahnen Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co KG. Die Gemeinde Dorfgastein hält 7,38 %, die Raiffeisenbank Gastein eGen reg.Gen.m.b.H. 8,49 % der Anteile.[1]

Geschichte

Ab 1970

Im Jahr 1970 wurde das Fulseck (2.030 m Seehöhe ) von der Hochalm (1 650 m Seehöhe) aus durch einen Aufstiegshilfe (Schleppliftanlage) erschlossen, als Voraussetzung zur geplanten Einrichtung einer Skischaukel zwischen Dorfgastein und Großarl.[2]

Im Jahr 1971 wurde gemeinsam mit der Großarler Bergbahnen GmbH & Co KG die Skischaukel Dorfgastein-Großarltal geschaffen.[3]

2001: Einstieg der Großarler Bergbahnen in die Gesellschaft

Im Jahr 2001 war die Gesellschaft in eine wirtschaftliche Schieflage geraten und nicht mehr zur Erfüllung von Investitionsverpflichtungen imstande. So trat man an die Großarler Bergbahnen mit dem Wunsch heran, ins dortige Unternehmen einzusteigen. Die Großarler entschieden, hauptsächlich zur Vermeidung von Fremdbestimmung am gemeinsamen Skiberg, sich durch Eigenkapitaleinbringung von 30 Millionen Schilling (2,18 Millionen Euro) an der Dorfgasteiner Bergbahnen AG zu beteiligen und so die dringend notwendigen Investitionen zu ermöglichen.[3]

2010: Eklat um den langjährigen Geschäftsführer

Ein 168 Seiten starker Prüfberichta) deckte im Sommer 2010 Mängel bei den Dorfgasteiner Bergbahnen auf. Konkret ging es um Vorwürfe gegen den langjährigen Geschäftsführer des Unternehmens, Rudolf Egger. So kann man dem Bericht entnehmen, dass Egger die Kaskoversicherung für sein Privatauto bezahlen ließ, neben seiner Bezahlung für den Geschäftsführerposten 837,19 Euro monatlich für den Betrieb einer kleinen ORF-Materialseilbahn erhielt, sich neben einer vereinbarten Überstundenpauschale in den Jahren 2002 bis 2007 noch weitere Zusatzstunden samt 50 Prozent Zuschlag von den Bergbahnen auszahlen (9.115,92 Euro) lassen sowie für die Jahre 2002, 2005, 2008 und 2009 auch ein "Bilanzgeld" als Erfolgsprämie kassiert hatte. Dazu erklärte Egger, ihm sei so eine Zahlung "nach einer guten Saison" mündlich zugesagt worden, schriftlich gebe es allerdings dazu nichts. Weiters hatte er sich selbst Bau- und Erschwerniszulagen genehmigt. Insgesamt bezifferten die Dorfgasteiner Bergbahnen den Schaden mit 72.505,03 Euro.[4]

Die Dorfgasteiner Bergbahnen erstatteten Anzeige und entließen Egger. Wie aus Quellen zu erfahren war, war das Misstrauen der Dorfgasteiner Bergbahnen gegenüber ihrem langjährigen Geschäftsführer so groß, dass sie ihm bei seiner Entlassung nicht nur die Schlüssel abnahmen, sondern vorsichtshalber auch gleich alle Schlösser auswechseln ließen.[4]

Im Dezember 2010 wurde der Halleiner Erwin Stangassinger unter 50 Bewerbern zum neuen Geschäftsführer ausgewählt.[5]

Im März 2011 wurden die Vorerhebungen der Staatsanwaltschaft gegen Rudolf Egger in dieser Sache eingestellt und die Vorwürfe fallen gelassen, Egger wurde rehabilitiert.[6] Stangassinger blieb Geschäftsführer.

Ab 2013: Mehrheitseigentum der Großarler Bergbahnen

Im Jahr 2013 erwarb die Großarler Bergbahnen GmbH & Co KG die Anteilsmehrheit an der Dorfgasteiner Bergbahnen AG.[3]

In der Folge übernahm die Großarler Bergbahnen GmbH & Co KG in der Geschäftsführung der Dorfgasteiner Bergbahnen AG selbst das Ruder. Insbesondere wurde der damalige kaufmännische Geschäftsführer der Großarler, Josef "Sepp" Gruber, auch einer der beiden Vorstände der Dorfgasteiner Bergbahnen[7].

Anschrift

Bergbahnstraße 46
5632 Dorfgastein
Telefon: (0 64 33) 72 23-0
Telefax: (0 64 33) 73 44-10
E-Mail: office@dorfgastein-bb.at

Anmerkung

a) von der Wiener Unternehmensberatung "Business Valuation"

Weblink

Quellen

  1. FirmenABC (abgerufen am 26. August 2024)
  2. Gastein im Bild © 2001 Anton Ernst Lafenthaler: D - Gasteinertal/Dokumentation: Geschichte - Liftanlagen
  3. 3,0 3,1 3,2 50 Jahre Großarler Bergbahnen 1966/67 – 2016/17. Herausgeber: Großarler Bergbahnen GmbH & Co KG. S. 2, 18 und 30
  4. 4,0 4,1 "Salzburg Krone", 26. August 2010: Dorfgasteiner Bergbahnen: Vorstand angezeigt; "Salzburger Nachrichten", 9. November 2010
  5. "Salzburger Woche", Ausgabe "Pongauer Nachrichten" vom 16. Dezember 2010
  6. Unterlagen liegen der SN-Redaktion vor.
  7. Seilbahn.net, 8. Juni 2020: Führung der Skischaukel Großarltal-Dorfgastein wieder komplett