Rudolf Egger

Aus SALZBURGWIKI
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Ing. Rudolf Egger (* 2. Juli 1952) war Geschäftsführer der Dorfgasteiner Bergbahnen.

Leben

Ausbildung

Rudolf Egger besuchte nach der Volksschule die Hauptschule Bad Hofgastein, dann von 1966 bis 1971 die HTL Salzburg. 1971 bis 1972 war er in Salzburg beim Bundesheer. Von 1972 bis 1976 folgten Praxisjahre bei der Salzburger Aluminiumgesellschaft mbH (Lend) und der Gasteiner Bergbahnen AG.

Karriere in Dorfgastein

Im Jahr 1976 wurde Egger zum Betriebsleiter der Dorfgasteiner Bergbahnen, 1988 zum Direktor und Gesamtprokuristen und schließlich 1995 zum Vorstand der Dorfgasteiner Bergbahnen AG bestellt, was er durch 15 Jahre blieb. Im Jahr 2005 erhielt er die Auszeichnung als "Seilbahner des Jahres" International.

Neben den genannten Berufstätigkeiten war er

  • seit 1978 Vorstand der Raiffeisenbank Gastein,
  • mehr als 20 Jahre lang Leiter des Solarbads Dorfgastein,
  • von 1993 bis 2011 Vorstand des Alpin-Pools, der österreichweiten Einkaufsgemeinschaft der Seilbahnen,
  • von 1995 bis 2009 in der Wirtschaftskammer Salzburg Ausschussmitglied im Fachverband der Seilbahnen sowie
  • 2000 Gründungsmitglied, dann bis 2010 Vorstandsmitglied sowie von 2008 bis 2010 Präsident von Ski Amadé.

Zusätzlich engagierte er sich als Sachverständiger in der Lawinenwarnkommission und in der Gasteinertal Tourismus GmbH.

Karriere-Ende

Ein 168 Seiten starker Prüfberichta) deckte im Sommer 2010 Mängel bei den Dorfgasteiner Bergbahnen auf, die Rudolf Egger selbst betrafen. So kann man dem Bericht entnehmen, dass Egger die Kaskoversicherung für sein Privatauto bezahlen ließ, neben seiner Bezahlung für den Geschäftsführerposten 837,19 Euro monatlich für den Betrieb einer kleinen ORF-Materialseilbahn erhielt, sich neben einer vereinbarten Überstundenpauschale in den Jahren 2002 bis 2007 noch weitere Zusatzstunden samt 50 Prozent Zuschlag von den Bergbahnen auszahlen (9.115,92 Euro) lassen sowie für die Jahre 2002, 2005, 2008 und 2009 auch ein "Bilanzgeld" als Erfolgsprämie kassiert hatte. Dazu erklärte Egger, ihm sei so eine Zahlung "nach einer guten Saison" mündlich zugesagt worden, schriftlich gebe es allerdings dazu nichts. Weiters hatte er sich selbst Bau- und Erschwerniszulagen genehmigt. Insgesamt bezifferten die Dorfgasteiner Bergbahnen den Schaden mit 72.505,03 Euro.[1]

Die Dorfgasteiner Bergbahnen erstatteten Anzeige und entließen Egger. Wie aus Quellen zu erfahren war, war das Misstrauen der Dorfgasteiner Bergbahnen gegenüber ihrem langjährigen Geschäftsführer so groß, dass sie ihm bei seiner Entlassung nicht nur die Schlüssel abnahmen, sondern vorsichtshalber auch gleich alle Schlösser auswechselten.[1]

Im März 2011 wurden die Vorerhebungen der Staatsanwaltschaft gegen Rudolf Egger in dieser Sache eingestellt und die Vorwürfe fallen gelassen, Egger wurde rehabilitiert[2].

Weitere Laufbahn in Vorarlberg

Mit Wirkung vom 1. Juni 2012 wurde Egger zum Geschäftsführer der Bergbahnen Diedamskopf Au-Schoppernau bestellt, die den höchsten Gipfel des Bregenzerwaldes erschließen. Er zeigte sich voller Pläne: So nahm er sich vor, den Masterplan zur Weiterentwicklung des Sommer- und Winterbetriebes umzusetzen. Auch wenn Qualität und Komfort der Bahnen bereits gut seien, seien einige Verbesserungen anzustreben, beispielsweise mit der Verbreiterung einiger Abfahrten und der Errichtung von Beschneiungsanlagen, um damit den Skibetrieb stets über Ostern hinaus zu ermöglichen und einen sicheren Saisonstart zu gewährleisten. Schon 2013 sollte das ambitionierte Beschneiungsprojekt für die Talabfahrt und den Übungslift der Skischule umgesetzt und der Speichersee an das Gelände angepasst werden, dies unter Schonung des Bodens und Beachtung ökologischer Gesichtspunkte. Im nächsten Schritt sollte ab 2014 eine Verbesserung des Sommerangebotes folgen. Weiters nahm Egger sich vor, neue Märkte zu erschließen und die Kommunikation mit Einheimischen, Grundbesitzern, Dienstbarkeitsgebern sowie Touristikern zu intensivieren.

Noch im selben Jahr ging Egger in Pension.[3]

Kuriose Namensgleichheit

Ein anderer Ing. Rudolf Egger war seit dem Jahr 2000 Geschäftsführer der Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen.[4]

Anmerkung

a) von der Wiener Unternehmensberatung "Business Valuation"

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kronen Zeitung, 26. August 2010: Dorfgasteiner Bergbahnen: Vorstand angezeigt; Salzburger Nachrichten, 9. November 2010
  2. Unterlagen liegen der SN-Redaktion vor.
  3. Vorarlberg Online, 22. Jänner 2013: Neuer Geschäftsführer bei Bergbahnen Diedamskopf
  4. Mountain Manager (2005): Rudolf Egger, Bad Kleinkirchheim Emotion und Perfektion