Allerheiligen
Allerheiligen stellt im liturgischen Jahreskreis der katholischen Kirche ein bedeutendes Fest dar, an dem man nicht der Verstorbenen (siehe Allerseelen), sondern − wie der Name sagt − aller Heiligen gedenkt.
Geschichte
Papst Gregor der Vierte hatte das seit dem 6. Jahrhundert bekannte kirchliche Fest 'Allerheiligen' im Jahr 837 auf den 1. November verlegt. Damit wollte er den keltischen Samhain-Gedanken und Totenkult am 31. Oktober zurückdrängen. Dieser erlebt gerade (in der zweite Dekade des 21. Jahrhunderts) im amerikanischen All Hallows' Evening einen neuen Aufschwung, der leider mit viel Klamauk den christlichen Gedenktag an die unbekannten Heiligen überdeckt.
Samhain
Samhain, übersetzt Sommerende, in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November bedeutete für die Kelten den neuen Jahresbeginn. Es öffnete sich das Tor zur "Anderswelt", also ins Reich der Toten. Es war also in dieser Nacht möglich, Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen, um diesen Glück zu bringen. Für die Kelten bedeutete Samhain ein Fest der Freude und nicht der Trauer, wie es später von der Katholischen Kirche interpretiert wurde.
Für die Kelten stand in der folgenden Festzeit, die etwa 14 Tage dauerte, die Zeit still und sie hielten Jahresrückblick. Es kamen Körper, Geist und Seele bei einem gemeinsamen Schlachtfest und anschließendem rituellen Festessen auf ihre Kosten. Die Kelten meinten, dass sie durch den Verzehr von Schweinefleisch unsterblich werden. Auch galt Samhain als Glückstermin für Eheschließungen.
In Salzburg
Geprägt durch jahrhundertelange Tradition begeht man auch im Land Salzburg diesen Tag durch die Segnung der Gräber durch den Pfarrer. Die Gräber werden der Tradition gemäß in den Tagen davor besonders geschmückt, und in vielen Teilen des Landes ist es üblich, dass sich zur Segnung der Gräber die Verwandten des (der) Verstorbenen dort einfinden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde eine Vorschrift erlassen, dass auch Grablichter der Verdunklungsvorschrift unterliegen und ab 17:30 Uhr zu löschen waren.
Bräuche
Der Allerheiligenstriezel, ein Gebildbrot, zeigt die Form einer (Himmels)Leiter. Dies wurde früher als das Fegefeuer für arme Seelen interpretiert.
Die beiden Tage, Allerheiligen und Allerseelen waren auch immer Tage von Heischebräuchen, die sich bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten hatten. So hatte man zu Allerheiligen an Haustüren geklopft und auf vor allem Nahrungsmittel, aber auch andere Gaben gehofft. In Salzburg hatte man um ein "Seelbrot" gebeten. So betrachtet könnte man darin auch den jetzt wieder aufgekommenen Brauch an Helloween erkennen, bei dem Kinder von Haustüre zu Haustüre ziehen und um Süßigkeiten betteln (gibt mir Süßes, sonst bekommst du Saures).
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 31. Oktober 2016, ein Beitrag von Bertl Göttl
- Salzburger Brauch, Seite 249f
- Die Kelten, Seite 122f