Biathlon-WM Saalfelden 1958
Die Biathlon-WM Saalfelden 1958 fand am 1. und 2. März 1958 war die erste Weltmeisterschaft im modernen Winter-Biathlon (Skilanglauf kombiniert mit Schießen). Sie fand in der der Pinzgauer (damals noch) Marktgemeinde Saalfelden statt.
Das Ereignis
Saalfelden am Steinernen Meer war als Wintersportort und Kasernen-Standort ein geradezu idealer Schauplatz für die WM-Premiere des bis dahin vor allem als "Militärischer Patrouillenlauf" bekannten Biathlonsports. Offiziell firmierte das Ereignis als "I. Weltmeisterschaft Olympischer Biathlon". Bei Olympischen Winterspielen sollte der Biathlon erst 1960 in Squaw Valley (USA) erstmals ausgetragen werden. Saalfelden sowie die zweite Weltmeisterschaft 1959 in Courmayeur (Italien) galten als Generalprobe dafür.
Offizieller Ausrichter war das Österreichische Olympische Komitee, Organisation und Durchführung oblagen dem Skiklub Saalfelden in Zusammenarbeit mit dem Jägerbataillon 30 der Anton-Wallner-Kaserne.
Feierlich eröffnet wurde die Weltmeisterschaft am 1. März 1958 mit dem Einmarsch der teilnehmenden Nationen auf dem Feuerwehrplatz, vor einer großen Zuschauerkulisse und im Beisein von Bürgermeister Adam Pichler.
Die Post brachte zum Ereignis eine WM-Postkarte heraus, die mit einem Sonderstempel versehen werden konnte.
Der Wettkampf
Die erste Weltmeisterschaft bestand aus nur einem Bewerb, dem 20-Kilometer-Lauf der Herren. Vier Mal mussten die Teilnehmer an den Schießstand und jeweils fünf Schüsse abgeben, die Entfernung verringerte sich dabei von 250 auf 200, 150 und 100 Meter. Nur das letzte Schießen erfolgte stehend. Pro Fehlschuss wurden zwei Minuten auf die Laufzeit aufgerechnet.
Trotz schlechten Wetters verfolgten Tausende Zuschauer den Wettkampf, an dem 28 Biathleten aus sechs Ländern teilnahmen. Die Entscheidung fiel am Schießstand: Der Schwede Adolf Wiklund, in der Loipe nur neuntschnellster Athlet, holte sich den Sieg dank nur dreier Fehlschüsse. Hingegen nützte dem UdSSR-Läufer Dimitri Okolov die schnellste Laufzeit nichts, weil er gleich elf Mal das Ziel verfehlte.
Die Österreicher fielen vor allem durch ihre miserable Schießleistung auf. Heinz Härting verzeichnete gleich 20 Fehlschüsse bei 20 Versuchen. Er lief aber immerhin trotz eines gebrochenen Skis die zehntbeste Zeit. In der Mannschaftswertung reichte es zum fünften Platz unter sechs gewerteten Teams.
Ergebnisse
Einzel:
1. Adolf Wiklund (Schweden) Gesamtzeit: 1:33:44 Stunden (6 Strafminuten)
2. Ole Gunneriusson (Schweden) 1:34:13 (6 Strafminuten)
3. Viktor Butakov (UdSSR) 1:34:46 (12 Strafminuten)
weiters:
13. Hermann Mayr (Österreich) 1:50:53 (22 Strafminuten)
17. Ernst Paul (Österreich) 1:57:06 (14 Strafminuten)
25. Fritz Krischan (Österreich) 2:04:23 (34 Strafminuten)
27. Heinz Härting (Österreich) 2:08:05 (40 Strafminuten)
Mannschaft:
1. Schweden 6:23:58
2. UdSSR 6:35:33
3. Norwegen 7:23:58
4. Polen 7:40:20
5. Österreich 8:00:27
Quellen
- Salzburger Nachrichten (www.sn.at, Archiv, 3. März 1958)
- International Biathlon Union (IBU): 50 years of Biathlon. 1958 to 2008. A Success Story. Salzburg 2008.