Bomben auf Salzburg im Zweiten Weltkrieg

Dieser Artikel informiert über Bomben auf Salzburg im Zweiten Weltkrieg in Stadt und Land Salzburg.

Geschichte

1944 begannen die Amerikaner mit der Bombardierung vornehmlich von der Stadt Salzburg - siehe SALZBURGWIKI-Artikel Bomben auf die Stadt Salzburg. Aber vereinzelt fielen auch Bomben im Land Salzburg.

Bomben auf Pabing in Saalfelden

So kam es am 22. November 1944 zu einem Bombenabwurf über Saalfelden. Peter Wörgötter, damals drei Jahre alt, erlebte diesen Abwurf. Es war gegen 13:30 Uhr, als ein Bomber von Süden am Himmel erschien. Zunächst flog er nach Norden in Richtung Hohlwegen, kehrte aber plötzlich um. Wörgötter vermutet, dass die viermotorige Maschine einen technischen Defekt hatte. Um wieder an Höhe zu gewinnen und es am Rückflug über die Berge zu schaffen, warf der Pilot seine Bombenlast ab.

Bruno Oberschneider und Martin Wörgötter, beide elf Jahre alt, und der dreijährige Peter spielten hinter der Scheune des Faustlingbauern, dem Hof der Familie Oberschneider. Aufgeschreckt vom Lärm des tief fliegenden Bombers, suchten sie Schutz. Wenig später brach die Hölle los. Sechs Bomben, jeweils 250 Kilogramm schwer, explodierten im Dorf. Die von den Bomben aufgeworfenen Erdtrichter hatten sechs bis acht Meter Durchmesser und waren einige Meter tief.

Das Glück von Peter Wörgötter war, dass er sich im toten Winkel der Druckwelle und der unmittelbaren Explosion befand. Allerdings wurde er bis zum Hals mit Erde zugeschüttet, blieb aber unverletzt. Der alte Simmerlingbauer Franz Messner, der sich auf Fronturlaub zu Haus befand, grub ihn aus. Bruno Oberschneider und Martin Wörgötter kamen unter der Tür einer Arbeitshütte ("Machihittn") zu liegen. Eine Explosion hatte sie aus den Angeln gehoben. Die Hütte selbst wurde völlig zerstört.

Sechs Bomben detonierten in Pabing. An Häusern und Stallungen entstanden überschaubare Schäden. Eine Person, die jüngste Tochter des Simmerlingbauern, Anni Messner, wurde durch einen Splitter am Fuß verletzt. Im aufgelassenen Torfstich der ehemaligen Brauerei Blattl dürften, so Peter Wörgötter, noch heute mehrere Blindgänger liegen. In den Aufzeichnungen des Pabingers Heinz Zehentner steht: "Unfassbar und unerklärlich ist aber auch, dass das Wegkreuz unmittelbar neben dem Bombenkrater praktisch unbeschädigt stehen blieb." Für religiöse Menschen sei dies alles wohl göttliche Fügung und göttlicher Schutz gewesen, für die anderen das "Wunder von Pabing".

Eine Tafel am Schwablbauernkreuz erinnert an diesen Bombenabwurf.

Quelle

  • www.sn.at, 22. November 2024: Bombenabwurf: Bergsteigerlegende Peter Wörgötter erinnert an das "Wunder von Pabing"