Georgenberg-Stollen
Der Georgenberg-Stollen war ein ehemaliger Salzbergwerksstollen im Dürrnberg.
Geschichte
Knapp zwei Stunden musste vier Mitarbeiter der Salzwelten Salzburg im Bergwerk Georgenberg am 8. November 2010 auf ihre Rettung warten. Bei routinemäßigen Wartungsarbeiten an Stollenabstützungen stürzten etwa 80 Meter bergeinwärts rund zehn Kubikmeter Material ein und schnitten den Bergmännern den Weg ins Freie ab. Sie waren gerade dabei, morsch gewordene Holzabstützungen auszutauschen, als ein Kollege etwas rieseln sah und schon war der Stollen eingestürzt.
Das 16 Kilometer lange Stollensystem muss jährlich nach einem Hauptbetriebsplan, der Sanierungsmaßnahmen vorschreibt, gewartet werden. Dabei werden nicht nur die hölzernen Abstützungen der Stollen kontrolliert, sondern auch der Wasserfluss im Berginneren kritisch beobachtet. Acht Wasserorte im Berg werden vom so genannten Wässerer wöchentlich kontrolliert. Denn wenn Regenwasser auf salzführende Schicht trifft, laugt es den Untergrund aus, der Boden sackt ab, es entstehen Mulden und es könnten Stollen davon bedroht sein[1]
Im Georgenberg-Stollen, fand ein Forschungsteam des Deutsche Bergbau-Museums Bochum unter der Leitung des Montanarchäologen Thomas Stöllner Ende August 2023 einen 2200 Jahre alten Kinderschuh. Mit dem nun gefundenen Kinderschuh, aber auch frühere Funden, kann man Kinderarbeit im Dürrnberg nachweisen und das im großen Stil, sagt Forschungsleiter Thomas Stöllner. Denn sechs der bisher elf gefundenen Schuhen im Dürrnberg waren Kinderschuhe.[2]
Quellen
- Die Geschichte von Hallein
- Gertraud Steiner Salz als Attraktion - Der Dürrnberg in seiner Geschichte, 1998, Otto Müller Verlag, ISBN 3-7013-0969-8
Einzelnachweise
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten, 9. November 2010
- ↑ www.sn.at 4. September 2023: "2200 Jahre alter Lederschuh zeugt von Kinderarbeit im Halleiner Stollen"