Glocknerwand

Die Glocknerwand ist eine geografisches Bezeichnung in der Großglockner Gipfelregion in den Zentralalpen in den Hohen Tauern.
Geografie
Lange Zeit war in der Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (AMap) 'Glocknerwand' die Bezeichnung nur für die Gipfelgruppe nordwestlich des Großglockners bestehend aus Hofmannspitze (3711 m), Pöschlturm (3 722 m ü. A.), Gerinturm (3 718 m ü. A.), Draschturm (3 716 m ü. A.), Weitzenböckturm (3 710 m ü. A.), Peterkaturm (3 715 m ü. A.) und Hörtnaglturm (3 719 m ü. A.) (von Nordwesten nach Südosten). Doch seit den 2010er-Jahren ist in der AMap-Karte die Glocknerscharte als 'Glocknerwand' als ein 3 596 Meter hoher Punkt (Gipfel) eingetragen.
Nun gibt es in einem Alpenvereinsführer[1] den Satz "zur Unteren Glocknerscharte, 3596 m, als Verbindung zur Glocknerwand, 3722 m". Daraus geht allerdings wieder nicht klar hervor, ob es sich um einzelnen Gipfel handelt oder um einen Wand, Bergkamm, dessen höchster Gipfel 3 722 m hoch ist.
Allerdings ist die Bezeichnung als Gipfel nicht unumstritten, da in der Literatur nach wie vor von der Glocknerwand die Rede ist. Aus diesen Gründen (siehe auch Diskussion) lässt das SALZBURGWIKI beide Definitionen hier stehen.
Im Südosten liegen auf dem Kamm, der zum Großglockner führt, das Glocknerhorn und das Teufelshorn. Die Glocknerwand befindet sich auf der Grenze zwischen Osttirol und Kärnten. Östlich der Glocknerwand fällt das Glocknerkees zur Pasterze ab, südwestlich das Teischnitzkees.
Die Türme der Glocknerwand gelten aufgrund mächtiger Schneewechten als die am schwierigsten zu besteigenden Gipfel der gesamten Glocknergruppe.
Geschichte
Der Deutsche Alpinist Karl Hofmann unternahm am 25. September 1869 zusammen mit den beiden Bergführern Michael Groder und Josef Kerer einen ersten Besteigungsversuch der Glocknerwand. Unter schwierigen Verhältnissen gelangten die drei in dichtem Nebel nur auf eine 3 711 Meter hohe Turmspitze. Diese wurde mit Beschluss Alpenvereins von 31. Jänner 1871, nach Hofmann Hofmannspitze benannt. Auch alle anderen Türme tragen die Namen ihrer Bezwinger.
Der höchste Gratturm wurde dann am 3. September 1872 von den Bergführern Josef Kerer und Peter Groder und dem Wiener Alpinisten Josef Pöschl erstbestiegen. Dieser wurde später entsprechend dann Pöschlturm genannt. Nicht alle Besteigungsversuche der Türme der Glocknerwand waren erfolgreich. So scheiterte die Bergfahrt vom 26. Juni 1886, als Alfred Markgraf Pallavicini[2] und A. Crommelin mit den beiden Führern Christian Ranggetiner und E. Rubesoier tödlich verunglückten. Ein großer Teil der Schneewechte am Gipfel der Hofmannspitze stürzte herab und riss die Bergsteiger mit sich.
Die erste Alleinbegehung der Glocknerwand, ohne Bergführer, gelang Dr. Ludwig Kohn aus Wien im August 1891.
Bildlinks
- www.swisseduc.ch: die Bilder zeigen im Vergleich den Schwund der Pasterze, am oberen Bildrand sieht man jedoch sehr gut (von links) den Kleinglockner, den Großglockner, das Teufelshorn, die Glocknerwand und die Hofmannspitze, darunter der Glocknerkees
- Übersichtsbild der Großglockner Gipfelregion
Bilder
- Glocknerwand – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
- Lage auf AMap (korrigierter neuer Link, Datenstand 6. November 2022)
- umap.openstreetmap.fr, abgefragt am 25. Mai 2023
Quellen
- www.hikr.org
- www.bergfex.at
- www.grazer-bergland.at
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Glocknerwand"
- www.bergfuehrer-kals.at/cms/uploads/Gro%C3%9Fglockner-Glocknerwand-Kopie.pdf, der Link war bei einer Überprüfung am 25. Mai 2023 nicht mehr abrufbar
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
Einzelnachweise
- ↑ Glockner- und Granatspitzgruppe von Willi End docs.omnipos.be, siehe dazu auch die Diskussion zum Artikel
- ↑ der bereits die nach ihm benannte Pallavicinirinne unterhalb des Großglockners erfolgreich erstdurchstiegen hatte