Pallavicinirinne

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Zwischen den beiden Glocknergipfeln im linken Bildteil verläuft die Pallavicinirinne in das Glocknerkees.

Die Pallavicinirinne ist eine ca. 800 Meter lange Eisrinne zwischen den Gipfeln des Großglockners und des Kleinglockners in der Großglockner Gipfelregion in den Hohen Tauern der Zentralalpen in den Ostalpen.

Name

Den Namen hat diese Eisrinne nach ihrem Erstdurchquerer, dem Alpinisten Alfred Pallavicini.

Geschichte

Die Eröffnung des Glocknerhauses am damaligen Fuße der Pasterze lockte bereits im ersten Jahr (1876) 360 Personen an. Einer davon war der Wiener Alpinist Alfred Pallavicini. Er war von der rund 600 m steil abfallenden (50 Grad Neigungswinkel) Eiswand in den Bann gezogen worden.

Am 18. August wagte dann Pallavicini zusammen mit den Bergführern Bäuerle, Tribusser und Kramsner aus Heiligenblut den Durchstieg. Dabei muss man anmerken, dass es noch keine Eishaken gab, denn diese wurden erst 1924 von Wilhelm Welzenbach erfunden, der damit die Nordwestwand des Wiesbachhorns durchstieg. Also war die Ausrüstung der vier Bergsteiger wohl minimal und beschränkte sich auf Seile und Pickel.

Geplant war, dass man sich beim Eisstufen-Hacken, es sollten letztlich 2 500 derer werden, abwechselt. Als aber der erste Hauer, Tribusser, nach einer Stunde schon ermüdete war und abgelöst werden sollte, bemerkte man, dass ein Wechsel der Führung in diesem 50 Grad steilen Eishang unmöglich war. Es hätte den sicheren Tod aller bedeutet, wäre dabei jemand ausgerutscht. Also blieb dem erschöpften Tribusser nichts anderes übrig, als weitere sechs (!) Stunden Eisstufen zu schlagen. Der Erschöpfung nahe feierten aber schließlich die vier den Gipfelsieg.

Diese Eisrinnendurchsteigung war ein neuer Meilenstein im Alpinismus. Allerdings erweckte der dann als Pallavicinirinne benannte Eiskanal nach wie vor großen Respekt, weshalb der nächste Durchstieg erst 23 Jahre später, 1899 durch Viktor Pillwax erfolgte. Im Alleingang durchstieg dann 1924 Alfred Horeschowsky die Rinne. Erstmals 1961 durchfuhren dann die beiden Grazer Gerhard Winter und Herbert Zacharias die Rinne mit Firngleitern, was man vom Parkplatz Freiwandeck auf der gegenüber liegenden Großglockner Hochalpenstraße mit Ferngläsern mitverfolgen konnte.

Weblinks

Quelle