Julian Pichler
Julian Pichler (* 1998) aus Eugendorf hatte seinen Sommerurlaub 2025 laufend verbracht, für den guten Zweck.
Von Wien nach Palermo
2 169 Kilometer und 16 971 Höhenmeter legte in 261 Stunden und 33 Minuten Pichler zurück.
Er sei schon immer sehr sportlich gewesen, habe Fußball und Tennis gespielt und 2023 dann mit dem Laufen begonnen, erinnert sich Julian Pichler, gebürtiger Eugendorfer mit Wohnsitz in Wien. Ende Juli 2025 brach der 27-Jährige in Wien auf, mit dem Ziel, einige Wochen später in der Hauptstadt Siziliens Palermo anzukommen. Nach mehrmonatiger Vorbereitung war es am 28. Juli soweit. Mit einem Lauf-Buggy im Schlepptau, in dem er sein Gepäck transportierte, machte er sich auf den Weg. Quer durch Österreich ging es schließlich über Villach nach Italien. "Ich habe bewusst eine Route durch die Toskana gewählt, weil ich diese schöne Landschaft sehen bzw durchlaufen wollte. Anfangs wurde er auf der einen oder anderen Etappe von Freunden begleitet, ab Italien war Pichler dann mit seinem "Wagerl" allein unterwegs. Vorbei an Florenz, durch die grünen Hügel der Toskana, ging es über Rom schließlich bis nach Neapel. "Ab da bin ich an der Küste entlang gelaufen."
Die Lauftage hatte Pichler akkurat geplant. Im Schnitt lief er 80 Kilometer am Tag, aufgeteilt in drei Etappen. Los ging es für italienische Verhältnisse recht zeitig zwischen acht und neun Uhr morgens. Mittags wurden die Kraftreserven mit Pasta und anderen italienischen Gerichten aufgefüllt, zwischen durch gab es Müsli-Riegel und Obst. "Und obwohl ich wirklich gut trainiert bin, hatte mein Körper die ersten beiden Wochen heftig mit den Strapazen zu kämpfen." Er habe sich gefühlt wie ein alter Mann. Doch mit der nötigen Regeneration zwischendurch habe sein Körper sich irgendwann mit dem Laufpensum abgefunden. Lediglich ein Magen-Darm-Infekt machte Pichler dann fast noch einen Strich durch die Rechnung. "Da war nicht klar wie es weitergeht, weil ich auch nichts anständiges essen konnte, um wieder zu Kräften zu kommen." Doch Aufgeben war keine Option für ihn und so war während der Rekonvaleszenz Gehen statt Laufen angesagt. "Damit ich nicht so weit zurückfalle."
Zwischendurch gönnte sich Pichler auch die eine oder andere Pause. In der Toskana besuchte er Drehorte des Films "Gladiator" und in Rom das Kolosseum. In einer der letzten Etappen ging es schließlich mit der Fähre vom Festland nach Sizilien.
Bei aller sportlicher Herausforderung wollte Pichler das Projekt für einen guten Zweck nutzen. "Ich sammle Spenden für die österreichische Kinderkrebshilfe." Rund 5.000 Euro sind bisher zusammengekommen.
Quelle
- www.sn.at, 27. August 2025: Eugendorfer läuft von Wien nach Palermo: "Für mich ein Gefühl der totalen Freiheit und Unabhängigkeit", ein Beitrag von Susanna Berger