Karin Mairitsch

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karin Mairitsch

Karin Mairitsch (* 1968 in Kärnten) ist ehemalige Vizerektorin der Fachhochschule Salzburg.

Leben

Karin Mairitsch studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Zahlreiche Ausstellungen folgten. In der Kunst sei sie nicht unerfolgreich gewesen, sagt Mairitsch, aber der Kunstmarkt habe sie angewidert. Sie entschied sich für die Lehrtätigkeit und absolvierte eine MultiMedia-Ausbildung am Wirtschaftsförderungsinstitut Wien. Daneben arbeitete Mairitsch immer, unter anderem als Art Direktrice in einer Webagentur. Erfahrungen in der Lehre sammelte sie am Wifi Wien und an der Fachhochschule Wien. 2003 folgte der Ruf an die FH Salzburg als Leiterin des Studiengangs MultiMediaArt, den sie bis zur Wahl zur Vizerektorin im Herbst 2008 führte.

Mit 31. Jänner 2011 trat Mairitsch von ihrem Amt zurück.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Die "gläserne Decke" bei Führungspositionen an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen konnten bisher nur wenige Frauen durchbrechen. An der Fachhochschule Krems steht mit Eva Werner seit 2009 die erste Rektorin an der Spitze. Die erste Vizerektorin der Fachhochschule Salzburg ist seit 2008 Karin Mairitsch. Es müsse sich noch viel mehr Richtung Frauen verändern, sagt die gebürtige Kärntnerin.

Sie habe eine Wissensbilanz nach Gender-Kriterien erstellt und eine geschlechtergerechte Sprache eingeführt, sagt Vizerektorin Mairitsch. Im gesamten Mitarbeiterstab sei das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ausgeglichen, nicht aber in den Führungspositionen. Von 15 Studiengangsleitern an der FH Salzburg seien derzeit nur sechs Frauen.

Mairitsch: "Es ist mir ein Anliegen, den Frauenanteil in leitenden Funktionen zu heben, aber ich bin bisher kläglich daran gescheitert." Es habe zu wenig qualifizierte Bewerberinnen gegeben, manchmal habe sie das Gefühl, Frauen würden sich entziehen.

Durch die neuen Gesundheitswissenschaften sind im Senat mehr Frauen. "Das hat die Kultur total zum Positiven verändert", sagt Mairitsch. "Die Sprache ist sensibler geworden, Frauen werden mitgedacht, es wird auch mehr hinterfragt."

Im kleinen Büro der Vizerektorin türmen sich Papier und Bücher, wir weichen an den Besprechungstisch im geschmackvoll gestalteten Zimmer des Rektors aus. Erhard Busek ist in der Regel nur ein Mal im Monat für ein paar Tage in Salzburg. "Er führt das Außenministerium, ich das Innenministerium", sagt Karin Mairitsch. Er sei ein angenehmer Chef, von dem sie viel lernen könne, "und er lässt mich zu".

An ihrer Position als Vizerektorin reizt sie, "eingefahrene Strukturen" zu ändern, selbst zu gestalten und nicht immer nur zu kritisieren. Eines ihrer Lieblingsthemen ist, den Diskurs über Wirtschaft und Führung zu verändern, einen sozialeren Zugang zu finden. "Die Qualität einer Führungskraft zeichnet sich aus, wie kann ich mit Widerstand umgehen, dass ich kollegial bin, dass ich um meine Fehler und auch um meine Abhängigkeiten weiß."

Warum sind immer noch wenige Frauen an der Spitze? Eine Erklärung von Mairitsch: "In dem Machtspiel der Männerwelt brauchen Frauen oft doppelt so viel Kraft. Da müssen die Netzwerke durchschaut werden." Es gehe um Regeln, die für Frauen zum Teil nicht akzeptabel seien, "weil sie überwiegend Zeit damit verbringen müssen, sich im Machtgefüge hinaufzuackern".

Frauen bekommen immer noch weniger Chancen, das ärgert Karin Mairitsch, "weil es unfair und nicht sachlich ist". Ihre Botschaft: "Wenn Studentinnen in mir ein starkes Frauenbild sehen, dann ist es eine Aufforderung, mich zu übertreffen."

Quelle

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Karin Mairitsch, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema. Maritisch, Karin