Martin Gessenharter


Martin Gessenharter (* 28. Oktober 1858 in Schloss Kleßheim; † 8. Mai[1] 1949) war Hotelier im Hotel Imperial und Bürgermeister der Gemeinde Badgastein. Außerdem stellte er Ansichtskarten her.
Zum 90. Geburtstag 1948
Die Salzburger Volkszeitung schrieb am 28. Oktober 1948:[2]
Bad Gastein. Altbürgermeister Martin Gessenharter 90 Jahre alt. Heute begeht Altbürger Martin Gessenharter seinen 90. Geburtstag. In Schloß Kleßheim als Sohn eines k. u. k. Hofbeamten geboren, kam er nach Absolvierung der Volksschule und einer Klasse Realschule zu Alois Windischbauer, dem Stammvater der Gasteiner Hoteliersfamilie, in die Lehre. Damals fuhr man noch im Einspänner nach Bad Gastein. Nach der Gründung eines eigenen Kaufmanngeschäftes heiratete Gessenharter 1887 Frau Antonia Promberger; dieser Ehe entsprossen drei Kinder. Einige Jahre später errichtete er an der Stelle des alten Schulhauses die Villa Imperial. Im ersten Weltkrieg hatte er, gemeinsam mit Bürgermeister Straubinger, die Lebensmittel für den Kurort zu beschaffen. 1917 zum Bürgermeister gewählt, hatte er die schwierige Aufgabe zu lösen, die Gemeinde Bad Gastein aus der monarchischen Ära in die junge Republik zu führen. Nach dem Tode seiner ersten Frau übergab er das Hotel Imperial seiner Tochter Marianne und heiratete Frau Marie Windischbauer, Besitzerin des Gasteiner Hofes. Gessenharter größte Freude ist die Jagd; er erlegte noch in seinem 90. Lebensjahre auf freier Wildbahn einen kapitalen Hirsch in den Gasteiner Bergen. Wenn heute Vater Gessenharter, der sich bester Gesundheit erfreut, auf sein langes Leben Rückschau hält, so kann er mit Stolz feststellen daß er am großen Aufstieg Bad Gasteins in den sieben Jahrzehnten, in denen sich das Wildbad zu einem Weltbad entwickelte tätigen Anteil hatte.
Zum Ableben des Altbürgermeisters
Die Salzburger Volkszeitung schrieb in ihrer Ausgabe vom 16. Mai 1949[3]
Wie die "Salzburger Volkszeitung" bereits meldete, verschied kürzlich der alte Bürgermeister Martin Gessenharter im Alter von 91 Jahren. Der Verblichene war ein großer Förderer des Schützenwesens und ein begeisterter Jäger. Noch in seinem 90. Lebensjahr erlegte er seinen letzten Hirsch. Mit Gessenharter sank ein Stück Gasteiner Geschichte ins Grab. Er war der letzte Gasteiner, der noch mit der Pferdepost, im Jahre 1871, von Salzburg nach Badgastein reiste. Er war Zeuge der prunkvollen Kaisertreffen in Gastein, an welchen auch Fürst Bismarck immer teilgenommen hatte. Gessenharter führte hier ein Kaufmannsgeschäft und erbaute das Hotel Imperial. In den Jahren 1917 bis 1919 war er Bürgermeister von Badgastein.
Er war Bezirksfeuerwehrkommandant und Ehren-Oberschützenmeister.[4]
Quellen
Vorgänger |
Bürgermeister von Bad Gastein 1917–1919 |
Nachfolger |