Mozart-Schädel
Über den angeblichen Mozart-Schädel.
Geschichte
Der Anatom Josef Hyrtl vermachte der Stadtgemeinde Salzburg im Jahr 1901 den in seinem Besitz befindlichen, angeblichen Schädel von Mozart[1]. Dieser wurde dann 1902 im Mozarts Geburtshaus ausgestellt.
1940 kam er dann zur Internationalen Stiftung Mozarteum (ISM), die ihn bis heute verwahrt.
Experten konnten erstmals eine DNA-Analyse und eine chemische Prüfung an dem Schädel durchführen. Das für die DNA-Analyse erforderliche Vergleichsmaterial stammte von Skeletten, die aus dem Familiengrab der Mozarts auf dem Salzburger Friedhof St. Sebastian geborgen wurden. Leopold Mozart (Vater) ist nicht in diesem Grab, sondern in der Kommunalgruft begraben. Das im Jänner 2006 veröffentlichte Ergebnis erbrachte somit mangels Vergleichmaterials keinerlei Hinweise auf die Echtheit des Schädels. Im April 1991 fand Walther Brauneis, der von der ISM gebeten worden war, den historischen Sachverhalt zu bearbeiten, in der Wienbibliothek im "Vorgeordneten Nachlaß von Ludwig August Frankl" das Manuskript mit dem Titel "Mozart’s Schädel ist gefunden" (1868). Frankls Beschreibung des sogenannten Mozart-Schädels war bekannt, nicht bekannt war allerdings, dass Hyrtl den Text von Frankl attestiert hatte. Danach unterscheidet sich der Schädel von dem, den die ISM verwahrt, erheblich: Für den "Frankl-/Hyrtlschen Schädel" werden sieben Zähne genannt, der Schädel in der ISM zählt dagegen elf Zähne. Damit ist bewiesen, dass der in der ISM verwahrte Schädel nicht mit dem "Frankl-/Hyrtlschen Schädel" identisch sein kann.
Quellen
- Buch Salzburger Fotografien 1880–1918 aus dem Atelier Würthle, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 18, 2003, ISBN 3-901014-93-4
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Wolfgang Amadeus Mozart"
Einzelnachweis
- ↑ wenn man davon ausgeht, dass sein Grab in Wien nicht bekannt ist, erhebt sich die Frage, woher der Schädel stammen könnte