Pallium

Aus Salzburgwiki
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Leonhard von Keutschach mit Pallium mit den schwarzen Seidenkreuze

Das Pallium ist ein Amtsabzeichen des Papstes, das er regelmäßig an die Metropoliten der lateinischen Kirche verleiht.

Beschreibung

Es ist ein ringförmiges, etwa fünf bis 15 cm breites Band, eine Art Stola, und wird über dem Messgewand getragen. Üblicherweise sind in einem Pallium sechs schwarze Seidenkreuze eingestickt. Es wurde seit dem 5. Jahrhundert vom Papst als Auszeichnung verliehen.

Zunächst war er noch eine weißwollener Mantel, der aber seit dem 12. Jahrhundert zu oben beschriebenen schmalen Band schrumpfte. Gegenläufig aber war die Taxe, welche sich die Kurie dafür bezahlen ließ, besonders nach ihrem Aufenthalt im südfranzösischen Avignon. Bis zu 30.000 Gulden mussten für die Verleihung bezahlt werden.

Das Pallium und die Salzburger Erzbischöfe

Auch die Salzburger Erzbischöfe erhielten dieses Pallium. Fürsterzbischof Franz Anton Fürst Harrach (1709 bis 1727) zahlte 14.258 Scudi, sein Nachfolger Leopold Anton Freiherr von Firmian 30.807, Jakob Ernst Graf Liechtenstein ebensoviel, Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein zahlte 20.000 Scudi. Ein Scudo entsprach damals 2 Gulden und 32 Kreuzer.

In den 38 Jahren von 1709 bis 1747 wurden also 245.000 Gulden an die Kurie entrichtet.

Als Andreas Graf Dietrichstein 1747 aufgrund der finanziell schwierigen Situation den Papst um Ermäßigung der Gebühr bat, wurde Benedikt XIV. so zornig "...dass er seines Charakters ganz vergass und unter einem entsetzlichen Lärmen und Poltern dem Salzburger Agenten das Promemoria samt der Bittschrift für die Füsse warf..." (Gärtner, Forts. v. Zauners Chronik, X. 695).

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Pallium"