Peter Malata senior
Techn. Rat Dipl.-Ing. Peter Malata senior (* 7. November 1911 in Köln, Nordrhein-Westfalen; † 8. Februar 2004) war Unternehmer in Bürmoos.
Berufsweg, unternehmerische Tätigkeit
Peter Malata besuchte das Realgymnasium und schloss 1935 an der Technischen Hochschule Darmstadt das Maschinenbau-Studium mit Auszeichnung ab.
Nach dem Studium war er zunächst Assistent an dieser Hochschule und trat 1937 bei der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG in Dessau ein. 1941 wurde er Assistent in den Flugmotorenwerken Ostmark und anschließend Leiter des Außendienstes für Flugmotoren bei Daimler-Benz in Stuttgart.
Nach dem Krieg kehrte Malata nach Salzburg zurück. Von der amerikanischen Militärregierung wurde er 1946 zum Verwalter der 1944 nach Bürmoos verlagerten Firma Dentalerzeugnisse der Degussa Berlin bestellt. Er definierte die durch den Krieg zweckentfremdete Fabrikation wie ursprünglich: Erzeugung von Dental-Bohrinstrumenten.
1958 erwarb er diesen Betrieb und baute ihn als W & H Dentalwerk Bürmoos schrittweise, vor allem durch richtungweisende technische Entwicklungen, zu einem weltweit anerkannten Spezialbetrieb der Dentaltechnik aus. Dabei kam ihm seine Ausbildung und Erfahrung im Turbinenbau zugute.
Das Unternehmen leitete Peter Malata bis zum Alter von 85 Jahren.
Großen Wert legte Malata auf die Lehrlingsausbildung in seinem Betrieb, die er als wichtigen Baustein des wirtschaftlichen Erfolgs betrachtete. 1999 wurde dem Betrieb die Berechtigung zur Führung des Wappens der Republik Österreich als ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb verliehen.
Privat
Peter Malata war Sohn des Ingenieurs, dann Pianisten Fritz Malata und seiner Frau Anna geborene Neumüller.
Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit stellte sich Malata den industriellen Interessenvertretungen zur Verfügung. Bereits 1958 wurde er Mitglied der Spartenleitung der Salzburger Industrie, von 1973 bis 1985 übte er die Funktion des stellvertretenden Spartenobmannes aus. Schon 1955 übernahm er die Funktion des Vorsitzenden der Fachvertretung der Eisen- und Metallwarenindustrie Salzburg, die er bis 1965 innehatte.
1972 bis 1996 wirkte Malata als Honorarkonsul der Republik Korea für Westösterreich.
Der Freiwilligen Feuerwehr Bürmoos gehörte er durch mehr als 60 Jahre an, lange Zeit als Obmann.
Aus der Ehe mit der Bürmooser Gastwirtstochter Mathilde, geborene Pföß (* 17. März 1927; † 29. Juli 2020)[1], gingen eine Tochter sowie der Sohn und Nachfolger Peter Malata junior hervor.
Ehrungen und Auszeichnungen
Seine unternehmerischen Leistungen, aber auch sein Engagement im Interesse der gesamten Industrie und der Wirtschaft des Landes wurden mehrfach gewürdigt. 1972 wurde ihm für seine verdienstvolle Tätigkeit der Berufstitel "Technischer Rat" verliehen, 1979 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1981 das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg und 1988 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Die Wirtschaftskammer Salzburg zeichnete Malata mit der Silbernen Ehrenmedaille aus, die Industriellenvereinigung mit der Ehrennadel, und die Gemeinde Bürmoos verlieh ihm am 26. Oktober 1977 die Ehrenbürgerschaft. 1996 wurde er von der Salzburger Landesregierung durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für sein Lebenswerk gewürdigt.
Er war ferner Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Österreichische Dentistenkammer, Inhaber des Ehrendiploms der Bundesfachgruppe für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Österreichischen Ärztekammer, Ehrenmitglied des Rotary Clubs Salzburg, Ehrenmitglied und Ehrenobmann der Freiwilligen Feuerwehr Bürmoos, Ehrenmitglied des Männergesangsvereins Bürmoos und Träger vieler anderer Auszeichnungen.
O-Ton
- Die Entwicklung einer Gemeinschaft kann ich im Ursprung mit der kleinsten aber intensivsten Form einer Gemeinschaft vergleichen – mit der Familie.
- Die Familie, ob groß oder klein, bietet für alle Familienmitglieder deren Heimat und damit Geborgenheit, Zufluchtsort, mentale Kraft, Halt und Erinnerungen an vielerlei Begebenheiten. Für mehrere Familien die nächste Einheit zu bilden, also das Land, das diese Familien bewohnen, zu einem Bereich zu erklären, der von diesen "Familienmitgliedern" nicht nur verwaltet, sondern auch entwickelt wird, ist Aufgabe der Gemeindeverwaltung.
- Die Gebräuche, das Zusammenleben und die Kultur, die von den Menschen gelebt werden, formen die Gemeinschaft.
- Damit wird die Grundlage für ein gesundes Wachstum der Bevölkerung, deren geistigen Haltung und deren Entwicklungsmöglichkeit gelegt.
Aus dem Nachruf in den "Salzburger Nachrichten" vom 19. Februar 2004:
- Der Verstorbene war ein ebenso großer Patron und Mäzen von Bürmoos wie einst der legendäre Ignaz Glaser. […] Im Mittelpunkt seines Wirkens stand immer der Mensch und nicht das Profitdenken. So wie ihm selbst seine Familie am wichtigsten war, formte er dank seines gerechten und konzilianten Wesens aus seinen vielen Mitarbeitern die sprichwörtliche "W&H Dental-Familie". Trotz seiner zahlreich erhaltenen Ehrungen und Auszeichnungen blieb Konsul Dipl.-Ing. Peter Malata Zeit seines Lebens ein bescheidener und stets hilfsbereiter Bürger von Bürmoos.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten" vom 24. November 2001, S. 15: "Ich bin ein Bürger von Bürmoos"
- Willi Gstöttner, Nachruf in den "Salzburger Nachrichten" vom 19. Februar 2004
- Aussendung des Mediendienstes der Wirtschaftskammer Salzburg "Konsul Techn.-Rat Dipl.-Ing. Peter Malata verstorben"
- Nachruf in "UNSER BÜRMOOS" (Bürgermeisterbrief – Bürgerinfo; Amtliche Mitteilungen der Gemeinde Bürmoos)
- Parte
Einzelnachweis
Vorgänger − |
Südkoreanischer Honorarkonsul in Salzburg 1972–1999 |
Nachfolger |