Pfarre St. Johann in Tirol
Die Pfarre St. Johann in Tirol ist eine der Pfarren des Tiroler Teils der Erzdiözese Salzburg.
Allgemeines, Pfarrbereich
Der Pfarrbereich deckt sich mit dem Gebiet der Marktgemeinde St. Johann in Tirol (Bezirk Kitzbühel).
Die Pfarre gehört zum Dekanat St. Johann in Tirol. Sie bildet (künftig) mit den Pfarren Going, Kirchdorf in Tirol und Oberndorf in Tirol einen Pfarrverband.
Kirchen
Pfarrkirche ist die Dekanatspfarrkirche zu Mariä Himmelfahrt (Patrozinium: 15. August).
Eine Filialkirche ist die Filialkirche St. Nikolaus zu Spital in der Weitau.
Zur Pfarre gehört auch die barocke Antoniuskapelle von 1674, erbaut als Grabkapelle für Dechant Jacob von Berti, mit Friedhof.
Pfarrer
- Hauptartikel Pfarrer von St. Johann in Tirol
Pfarrer ist Mag. Erwin Neumayer.
Geschichte
Das Leukental und mit ihm St. Johann in Tirol gehörte spätestens seit der Diözesaneinteilung des hl. Bonifatius vom Jahr 739 zum Bistum, dann Erzbistum Salzburg.
Im "indiculus Arnonis", dem Salzburger Güterverzeichnis von 788/90, ist von mehreren "… ecclesiis parrochiales …" im Tiroler Unterland die Rede. Dies waren aber nicht, wie die Bezeichnung vermuten ließe, Pfarrkirchen, sondern bischöfliche Kirchen. St. Johann in Tirol muss zu dieser Zeit bereits Ur- und Mutterpfarre gewesen sein. Für ein hohes Alter der Kirche spricht auch der Ortsname, der vom einstigen Patrozinium der Pfarrkirche herrühren dürfte, denn der heilige Johannes der Täufer war Patron vieler Taufkirchen.
Die früheste urkundliche Erwähnung einer Kirche in St. Johann in Tirol fällt erst in die Jahre 1150 bis 1160.
Als Sitz einer Pfarre wurde St. Johann in Tirol am 28. Jänner 1216 anlässlich der Errichtung des Bistums Chiemsee, zu dem die Pfarre fortan gehörte, ausdrücklich genannt (die Quelle RES gibt das Jahr 1275 als das der Pfarrerrichtung an). 1262 wurde auch das gestiftete Spital in der Weitau mit seinem Benefizium genannt, das immer zum unmittelbaren Seelsorgebereich der Pfarre gehörte.
Im Jahr 1446 wurde die Pfarre St. Johann unmittelbar dem Bischof von Chiemsee unterstellt. Der jeweilige Bischof galt als Pfarrer, übte dieses Amt aber durch Vikare aus. St. Johann wurde zur bischöflichen Sommer- bzw. Pastoralresidenz, in der der Bischof seinen Amtsgeschäften nachging. Zwischen 1463 und 1748 wurden in St. Johann nachweislich acht Diözesansynoden abgehalten. 1621 wurde das Dekanat St. Johann in Tirol errichtet, dessen Dekane fortan Vertreter des Bischofs waren. Im Jahre 1808 wurde das Bistum Chiemsee im Zuge der Napoleonischen Kriege aufgehoben. Das Dekanat St. Johann in Tirol wurde wieder Teil des Erzbistums Salzburg.
Bis zur josephinischen Pfarrregulierung von 1786, die zahlreiche Aus- und Umpfarrungen mit sich brachte, blieben die Pfarrgrenzen so, wie sie bereits 1216 bestanden haben dürften. Die Pfarre erhielt im Laufe der Jahrhunderte mehrere Filialen:
- Weitau (1262 Kuratbenefizium).
- Kitzbühel (1435 Vikariat),
- Reith bei Kitzbühel (1445 eigener Seelsorger),
- Jochberg (1514 Kaplanei),
- Going (1628 Vikariat),
- Aurach (1722 Expositur),
- Oberndorf (1786 Expositur) und
Von diesen Filialen wurde etwa Kitzbühel (unter Mitgabe von Filialen) im Jahr 1857, Going 1891 zu selbständigen Pfarren erhoben. Die letzte Auspfarrung betraf die Expositur Oberndorf, die am 1. Mai 1940 von St. Johann abgetrennt wurde. Seither decken sich die Grenzen der Pfarre St. Johann in Tirol mit dem Gebiet der Marktgemeinde St. Johann in Tirol.
Quellen
- RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia), Eintrag Pfarre St. Johann in Tirol
- Offizieller Webauftritt "Pfarre St. Johann in Tirol"
Weblinks
- www.eds.at (Amt für Kommunikation der Erzdiözese Salzburg) ↓ Ich suche … → Pfarren → Pfarre St. Johann in Tirol
- www.kirchen.net: Diözesankarte 2019 nach Änderung der Dekanatszugehörigkeit