Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer Seeham
Die Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer ist die römisch-katholische Kirche der Pfarre Seeham in der Flachgauer Gemeinde Seeham.
Name
Die Pfarrkirche Seeham ist dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Das Patrozinium wird am 24. Juni gefeiert. Der Schutzheilige ist in der Figurengruppe am Hochaltar und in einer Statue im Chorraum der alten Kirche dargestellt.
Baubeschreibung
Die Pfarrkirche steht im Osten des Ortszentrums von Seeham in unmittelbarer Nähe zum Obertrumer See. Auf der Ost-, Nord- und teilweise auf der Westseite ist sie vom Friedhof umgeben. Aus dem 14. Jahrhundert stammen der gotische Chor im Osten, einer Kapelle gleich, und der Turm im Westen. Weil die alte Kirche [1] einsturzgefährdet war (sie stand auf Piloten, die angefault waren), wurde 1931 ein Neu- und Erweiterungsbau nach den Plänen von Otto Strohmayr – einem Schüler von Clemens Holzmeister – auf Initiative von Pfarrer Josef Lahnsteiner errichtet. Im Grundriss sind alte und neue Kirche ineinander verwoben. Die ursprünglich nach Ost-West orientierte alte Kirche wird von der sich nach Süd-Nord ausstreckenden neuen Kirche durchschnitten. Die Saalkirche von 1931 ist eine Vergrößerung des gotischen Baus aus dem 14. Jahrhundert, die im rechten Winkel nach Süden gedreht wurde. Sie wurde am 11. Oktober 1931 durch Weihbischof Johannes Filzer neu geweiht.
Vom Osten aus gesehen, sind die unterschiedlichen Bauteile (im Bild: vrnl.) gut zu erkennen.
- Chorraum und Sakristei (alte Kirche) mit drei gotischen Spitzbogenfenstern (mit Steinrahmen) - niedriger als ...
- Langhaus (neue Kirche) mit vier Rundbogenfenstern und Zeltdach
- Presbyterium (neue Kirche) mit drei Rundbogenfenster und Rundbogen-Zeltdach
- Turm (alte Kirche) mit Barock-Glockenhelm (1720)
Der Zugang erfolgt von Westen durch ein Zugangsportal mit Vorbau.
Am Friedhof wurde 1704 zur Erweiterung des "ruinösen Johannsbrunnen" ein "Schachen" mit einem "ausgeschnitzten Johannisbildnis", die Johanneskapelle, errichtet. Die Menschen aus nah und fern suchten hier Linderung und Heilung vor allem von Augenleiden. Die Quelle ist leider versiegt. Beim Kirchenneubau wurde die Kapelle an die Friedhofsmauer verlegt. Die Bildnis hängt heute in der Kirche.
Innenausstattung
Im Presbyterium (Altarraum, Apsis) an der Südseite des Langhauses befindet sich der Hochaltar mit einer barocken Schnitzgruppe vom ehemaligen Hochaltar aus dem Jahr 1682, welche Simeon Frieß, einem Zeitgenossen Meinrad Guggenbichler, zugeschrieben wird. Dargestellt ist die Taufe Christi. Darüber schwebt der Heilige Geist (als Taube dargestellt) und Gott Vater im Strahlenglanz, umgeben von Engeln. Der östliche Seitenaltar ist die Schnitzfigur einer Maria Immaculata mit Kind und Drachen von Wolf Weißenkirchner der Jüngere aus dem Jahr 1685. Der westlich Seitenaltar ist die Schnitzfigur des Hl. Josef als Schiffsbauer mit dem Jesuskind, angefertigt von der Seehamer Bildhauerin Christine Pöschl im Jahr 1931.
Das Langhaus wird von vier Glasfenster an der Ostseite des Langhauses geprägt. Die Glasfenster zeigen von Nord nach Süd: "Der Kranke am Teich Bethesda", "Hochzeit zu Kanaa", "Sturm auf dem See" und "Jesus als Kinderfreund" jeweils von Theodor Kern [2] aus dem Jahr 1931. An der Ostseite des Presbyteriums befinden sich drei weitere Glasfenster, ein Triptychon zum Thema "Der Heiland als Spender des Lebensbrotes", ebenfalls von Theodor Kern.
Die Kapelle, die der Chorraum der alten Kirche war, enthält den Taufstein. Er ist aus rotem Marmor gefertigt und ist der älteste Ausstattungsgegenstand dieser Kirche. Am Altar der Kapelle steht auf der Predella (Altarvorsatz) die lateinische Inschrift: Anno D(omi)ni MDCCCCXXXI exalteraverunt templum sanctum domino paratum in gloriam sempiternam Eccl(esiae) XLIX. 14. Die Übersetzung lautet: Im Jahr des Herrn 1931 ist diese Kirche (heiliger Tempel), dem Herrn vorbereitet zum ewigen Ruhme, von Grund auf geändert worden. Verweis: Psalm 49, 14 (Wohlstand an sich ist nicht schlecht, es sei denn, er wird anstelle von Gott gesetzt). Dahinter befinden sich drei Glasfenster. Das mittlere Glasfenster mit dem Thema Taufe wurde 1998 von Thomas Hessler entworfen und in Schlierbach gefertigt. Links und rechts davon befinden sich zwei neugotische Glasfenster, etwa 1880, sie zeigen Maria mit dem Kind und den Heiligen Josef.
Zwei Ölgemälde
- Verkündigung Maria durch den Erzengel Gabriel", ein Ölgemälde auf Holz, mit rundbogigem, gezähntem Rahmen, das etwa in der 1. Hälfte des 18. Jahrhundert entstanden sein dürfte.
- Heiligen Wandel, eine Darstellung der Heilige Familie als Gehende, Ölgemälde auf Leinwand mit vergoldetem Profilholzrahmen, 1837 von Johann Georg Weibhauser, einem Vertreter der Nazarenerkunst aus dem bayerischen Kirchanschöring, gemalt.
Turmuhr
Die Turmuhr stammt von Johann Pentele junior aus dem Jahr 1807.
Im Außenbereich
Im Außenbereich der Pfarrkirche zu besichtigen sind:
- Fresken an der Pfarrkirche (Kirchenplatz): "Das Leben der Menschen, eine Überfahrt über Wasser" von Theodor Kern [3], 1931
- Fresko (Presbytherium, Ostseite): "Jesus in einem Boot auf dem See in Begegnung mit vier Frauen" von Theodor Kern, 1931
- Gedenktafeln an Pfarrkirche für bedeutende Persönlichkeiten aus Seeham
- Kriegerdenkmal für die Opfer beider Weltkriege
Bilder
Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer Seeham – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Salzburgwiki-Artikel Seeham
- www.pfarre-seeham.at
- Offizieller Führer der Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer, Seeham