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Geschichte Strobls
Name
Eine Theorie besagt, dass das Wort Strobl Überlieferungen zufolge nichts anderes als "strubbeliger Mann" bedeutet und findet sich in der Strobl-Geschichte auch in Aufzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert. Damals, als der Wolfgangsee noch Abersee genannt wurde, scheint ein gewisser Friedrich Stroblo als erster Inhaber einer "Seege" (= Fischereiaufsicht) auf. Der "strubbelige Mann" schmückt schließlich auch heute noch das Wappen der Gemeinde Strobl. Der Name Strobl selbst hat - vor allem in Süddeutschland - die verschiedensten Abwandlungen, wie Straub, Stübel oder Ströbele. Der wohl bekannteste Vertreter der Namensfamilie "Strobl" ist der weltbekannte "Struwwelpeter".
Eine anderen Quelle[1] schreibt, dass der Ortsname Strobl im Jahr 1593 erstmals urkundlich erwähnt wird. Er setzt sich als Ortsbezeichnung aber erst im 19. Jahrhundert durch. Er geht auf Hanns dem III. Strobl zurück, der um 1587 Tavernenwirt, Gutsbesitzer, Eisenniederleger, dom-kapitälischer Amtmann und Vertrauter des Benediktinerstifts St. Peter war.
Bis ins 14. Jahrhundert nannte man St. Gilgen "Oberdrumm" (oberes Stück) und Strobl hieß "Niederdrum" (unteres Stück).[2]
Die Gemeindegeschichte
Die frühe Geschichte des Gebietes um das heutigen Strobl beginnt bereits im Jahr 739. Damals hatte der hl. Bonifatius die vier bayrischen Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg mit festen Grenzen ausgestattet. Die Kirche von Salzburg kam in diesem Zusammenhang durch ausgedehnte Waldschenkungen in der Osterhorngruppe in den Besitz von Teilen des Aberseelandes (der südöstliche Teil des Wolfgangsees wurde damals Abersee genannt). In der Folge konnte das Fürsterzbistum trotz mancher Zwistigkeiten die Besitzansprüche auf diese Gegend erfolgreich gegen das Benediktinerstift Mondsee sowie das habsburgische Salzkammergut verteidigen.
Die Siedlung des Ortes Strobl am Südostufer des Wolfgangsees bis zur Ischler Ache entwickelte sich im 14. Jahrhundert aus dem "Gut am Schober", weiters aus einem Stützpunkt für das aus der Steiermark weiter über den See zu verschiffende Eisen und einer Taverne. Da diese Einrichtungen über 150 Jahre samt der Verwaltung der dem Salzburger Domkapitel gehörenden Güter in der Hand der wohlhabenden Familie Strobl lag, erhielt der Ort selbst auch den Namen Strobl.
Vom Spätmittelalter bis ins 17. Jahrhundert war Strobl ein Stützpunkt für Wallfahrer und Fuhrwerker. Als das nahe Bad Ischl durch das Kaiserhaus bekannt wurde, gewann auch Strobl an Bedeutung. Um die Jahrhundertwende war es bereits ein bekannter Fremdenverkehrsort mit bemerkenswert modernen Einrichtungen. Heute ist Strobl mit seinem weiten, flachen Seeufer und den ausgedehnten Naturbadestränden ein beliebter und bedeutender Ferienort des Salzkammergutes, der fast jede Art von Sport- und Freizeiteinrichtungen bietet. Mitten im Ort befand sich das Strandbad neben dem Grand Hotel.
Im Jahre 1945 war Theo Lingen ein paar Tage Bürgermeister von Strobl. Der Schauspieler Emil Jannings hatte bereits seit 1929 ein Landhaus in Strobl, siedelte 1945 ganz nach Strobl um und verstarb hier 1950. Leopold, König von Belgien, und seine Familie waren Anfang 1945, begleitet von 200 Personen der Waffen-SS, in Strobl bis zu seiner Befreiung durch die US-Armee am 7. Mai 1945 interniert. Er blieb danach bis Ende September 1945 im Hotel Auhof in St. Wolfgang. 1973 zog Hildegard Knef vorübergehend in das Jagdschloss "Hubertushof" (Landhaus des Prinzen von Fürstenberg) in Strobl ein. Kammerschauspielerin Prof. Helene Thimig-Reinhardt, Frau von Max Reinhardt, lebte über 20 Jahre in Strobl. Unternehmerfamilien wie Werhahn oder Haniel haben Landsitze in Strobl.
- ↑ Gemeinde Strobl, Räumliches Entwicklungskonzept 1992 – Überarbeitung, pdf, abgefragt am 4. Dezember 2019
- ↑ Tafel am Wolfgangsee-Rundweg (www.facebook.com, Fotografie von Eva von Schilgen)