Leopold III. von Belgien
König Leopold III. von Belgien (* 3. November 1901 in Brüssel, Belgien; † 25. September 1983 in Sint-Lambrechts-Woluwe, Belgien) regierte als König der Belgier von 1934 bis 1951.
Salzburgbezug
Nach Leopold III. von Belgien nach dem Einmarsch der Deutschen 1940 im Land geblieben war und unter Arrest dieser stand, brachte man die Königsfamilie 1944 nach der Landung der Alliierten in Frankreich nach Deutschland. Dort wurden sie auf Schloss Hirschstein in Hirschstein in Sachsen gebracht und bis März 1945 festgehalten. Dann wurde die Familie neuerlich, vor den anrückenden alliierten Truppen, umquartiert und nach Strobl im Salzkammergut gebracht. Dort wohnte sie in der Villa Seethurn, in der einst schon der preußische Prinz Joachim Albert gewohnt hatte.
Über die Art des Hausarrests und die Bewachung gibt es widersprüchliche Informationen. Die einen sprechen von Stacheldraht, der die Villa umgeben haben sollte, andere erinnerten sich, dass die Königsfamilie frei spazieren gehen konnte. Jedenfalls seien zehn Mann in Zivil zu deren Bewachung vor Ort gewesen.
Am 5. Mai 1945 nahm Theo Lingen gemeinsam mit seinem Freund Georg Fürstenberg die Geschicke von Strobl selbst in die Hand: Die SS habe im Ort noch immer Gefangene bewacht, darunter König Leopold III. von Belgien, während US-Truppen bereits in St. Gilgen standen, jedoch keinen Befehl hatten, bis Strobl vorzurücken. Theo Lingen, Fürstenberg und weitere "Widerstandskämpfer" setzten SS-Bürgermeister Hans Girbel unter Hausarrest und radelten nach St. Gilgen. Mit seinem besten Englisch und dem Trick, in Strobl werde es eine Party "mit hübschen Girls" im Hause Fürstenberg geben, bei der sie gerne gesehene Gäste wären, habe man die Amerikaner laut Fürstenberg bewegen können, entgegen ihres Marschbefehls mit einem Panzer auch nach Strobl zu kommen.
Ankommen bei der Villa von Fürstenberg erfuhren die Amerikaner von den noch immer von der SS bewachten Königsfamilie und fuhren mit dem Panzer vor die Villa Seethurn. Zwar leistete die Wachmannschaft von König Leopold III. noch kurz Widerstand, ergab sich jedoch angesichts des Panzers und der militärischen Übermacht ohne Blutvergießen.
Nun empfand man aber diese Unterkunft nicht standesgemäß für den König und daher übersiedelte er nach St. Wolfgang in den Auhof. Dort blieb Leopold III. von Belgien bis 30. September 1945 und ging ins Exil in die Schweiz. In den Jahren 1950 und 1953 verbrachte er mit seiner Familie Urlaube im Landhaus zu Appesbach.
Weiterführend
Für Informationen zu Leopold III. von Belgien, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema