Sprache

Die Sprache ist ein wesentliches Element der Kommunikation der Menschen.
Allgemeines
Eine grobe Unterteilung der Sprache ist in die Sprache eines Landes oder Region (Beispiel die deutsche Sprache), die menschlich gesprochene Sprache und die Sprache im Tierreich.
Das österreichische Wörterbuch stellt eine Sammlung von österreichischen Wörtern dar, welche auf www.ostarrichi.org und dem Volkswörterbuch gesammelt werden.
Sprache und Salzburg
Sprache hat aber auch stark regionale Ausprägungen. Beispielsweise in Salzburger Dialekteformen wie der Lungauer oder der Pinzgauer Mundart.
Der Arbeitskreis Regionale Sprache und Literatur ist eine Plattform zur Förderung und Unterstützung des Mundartschaffens und der Mundartliteratur in Salzburg.
Geschichtlich betrachtet hatten in der Entwicklung der regionalen Salzburger Sprache die keltische und die baierische Sprache Einfluss. Die Bajuwaren siedelten vom Norden her kommend, teilweise bis in Alpentäler (zum Beispiel im Großarltal). Die Kelten beherrschten den inneralpinen Zentralraum, waren aber auch im Norden Salzburgs vertreten (am Dürrnberg oder am Hellbrunner Berg).
Doch auch die so genannte Hochsprache unterliegt sowohl Modeerscheinungen als auch (Weiter-)Entwicklungen.
2011: Modeerscheinungen
Helmut L. Müller von den "Salzburger Nachrichten" formulierte in der Ausgabe vom 17. Juni 2011 in der Rubrik Spitze Feder den unaufhaltsamen Aufstieg mancher Modewörter und führt Beispiele an.
- Gut aufgestellt sei heute fast jedes Unternehmen, wobei der Autor darauf tippt, dass damit nicht ein Stapel von Kisten gemeint ist;
- Angedacht werden da viele Dinge, gedanklich also noch nicht reif;
- Nachgebessert schreibt man für nachträglich verbessern;
- proaktiv ist eine Steigerungsform von aktiv;
- suboptimal ist weder optimal noch nicht gelungen, eben suboptimal;
- schräge Ideen stehen nicht gerade, sollten aber ausgefallen sein;
- heruntergebrochen ist nicht nur ein Ast von einem Baum, sondern sind auch komplexe Sachverhalte auf einer verständlichen Ebene dargestellt.
Eine weitere Modeerscheinung, die sich auch im Bundesland Salzburg immer stärker bemerkbar macht, ist die Verwendung von Anglizismen, also Wörtern, die man sich aus der englischen Sprache ausleiht. Dabei unterscheidet man:
- bereits anerkannte Wörter wie Event, Sale oder Meeting;
- anerkannte Wörter, die im Englischen gar nicht existieren, wie Citymaut, Chillen, Shuttleberg oder Wellness; eine eigene Wortgruppe bildet dabei ein technisches Englisch, deutsch interpretiert. Beispiele wären gemailt (ein E-Mail schicken), chatten (Englisch to chat), gamen upgeloadet oder downgeloadet sowie upgedatet u. a.
- reine Übersetzungen aus dem Deutschen ins Englische bei Verwendung für Veranstaltungen in den Salzburger Bergen wie Mountain-Attack, Flying Fox oder Ice Camp.
Auffallend bei der Verwendung von Wörtern aus anderen Sprachen ist, dass man damit manchmal überwiegend Einheimische ansprechen will. Als Beispiele seien hier genannt der Shopping-Guide, der Einkaufs- & Genuss-Führer von St. Johann im Pongau oder Moonlight Shopping.
Weiterentwicklungen
Wenn auch dem Grunde nach nicht korrekt angewandt, so ist doch das Wort Tourismus (aus dem Französischen tourisme = Fremdenverkehr) mittlerweile anstelle Fremdenverkehr eingebürgert. Ein weiteres Beispiel für Weiterwicklung mag das Wort Festival für Festspiele sein, wenngleich gerade die Salzburger Festspiele sich im deutschsprachigen Raum noch immer nicht Salzburg Festival nennen.
In Salzburg gesehen
- 2025:
Bild 1: Winestories &(A)more. Pop-up-Bar in Mülln
Bild 2: Celebrating Schnitzel Love in der Getreidegasse
2025: "Sprachliche Gletscherzunge"
Darf ich ein Eis? Kann ich Pommes? Und schuld sind wieder - natürlich die Deutschen!
Die SN-Sprachkolumne von Gerhard Öhlinger in der Wochenendausgabe vom 30. August 2025:[1] Wie ganze Sätze zusehends dahinschmelzen. Oder piefkinesiert werden: Da halte ich nix von, da hab ich ein Problem mit!
Der Sparzwang drückt allerorten, und so wird nicht nur die Supermarkt-Kassierin durch Selbstscanner-Kassen ersetzt, fachkundiges Beratungspersonal durch Bots oder manche Sozialleistung durch nichts. Auch vor der Sprache macht die Sparwut nicht halt. Dabei hat noch niemand nachweisen können, dass vollständige deutsche Sätze zu Mehrkosten führen.
Das war zu Kaisers Zeiten noch anders. Damals verschickte man Telegramme, quasi die Urahnen der WhatsApp-Nachricht. Die Telegrammgebühr wurde pro Wort berechnet, weshalb so eigenartige Satzgebilde wie "Ankomme morgen 14 Uhr" ferngemeldet wurden. Unternehmen mit langen Namen bewahrten sich vor dem telegrammbedingten Bankrott und nützten einen eigenen Drahtnamen. Deshalb reden wir heute nicht mehr von der Lagerhaus Salzburg-Maxglan Ges.m.b.H., sondern von Lagermax, und auch die Deutsche Gold- und Silber-Scheide-Anstalt spart ganz, ganz viele Buchstaben, seit sie unter ihrem Drahtnamen Degussa bekannt ist.
Knallhartes Business ist aber nicht der Alltag. "Sprich in ganzen Sätzen!", bringen wir Kindern bei. Aber was hören wir täglich von den Kleinen? "Darf ich ein Eis?" oder "Kann ich Pommes?", tönt es im Freibad. Es lässt sich in Zeiten der Klimaveränderung immerhin noch auf die flirrende Sommerhitze zurückführen, dass den Kindern die Luft ausgeht, bevor sie im Satzbau beim aktiven Verb ankommen. Aber man hört auch saisonunabhängig in Kindergärten von gesunden und kräftigen Kleinen kurz und knapp "Abgeholt!". Die Botschaft eines wohlerzogenen Drei- bis Sechsjährigen in voller Länge müsste lauten: "Cedric-Lennox, es ist Zeit, sich für heute zu verabschieden. Deine Mutter ist gerade durch die Tür getreten, um dich abzuholen!"
Der Worteinsparungstrend kam wie so viele Sparmaßnahmen nicht plötzlich, sondern tröpferlweise. Langsam und fast unbemerkt schmolzen die Sätze, fast so wie das Eis, das wir dürfen. Ich sage es mal so: Der Wind weht von Norden her. Piefkismen schleichen sich über bundesdeutsche TV-Reality-Shows ein. Wenn Känguru-Hoden verspeist werden oder jemand im Kakerlaken-Pool watet, ist Missfallen kundzutun legitim. Aber doch bitte nicht mit Sätzen wie "Da halte ich nichts von!" oder "Da hab ich ein Problem mit!". Das misshandelt unsere Gehörgänge. Lieber Kai-Uwe, liebe Grit-Dörte: Das können wir gar nicht ab, um es mit einer eurer typischen Phrasen auszudrücken.
Freilich hat diese sprachliche Gletscherschmelze auch schon in den gepflegten Talkformaten Einzug gehalten. Wenn Markus Lanz sein Kinn auf die Hand stützt, sich interessiert vorbeugt und fragt: "Wie erinnern Sie das?" - Tja, dann ist wohl Hopfen und Malz verloren. Nicht einmal der bayerische Sprachschutzwall hilft. Er erweitert, anstatt zu reduzieren, wie in der berühmten vielfachen Verneinung: "Na, koan Leberkas homma no nia net ghobt, homma net!"
Weniger kann auch mehr sein. Wir fordern ja von zugewanderten Menschen, dass sie unsere Sprache lernen. Mit verschachteltem Schönbrunner Deutsch, garniert mit Relativsatzkonstruktionen, kommen wir nicht weiter. Stattdessen: Knackig, kurz, eingängig. So wie "Ich mach dich Intensivstation!", da gibt's kein Missverständnis. Oder "Gemma Lugner" (Salzburger Variation: "Gemma Europark"). Dort angekommen, dürfen wir dann auch ein Eis. Deshalb: Gönn dir!
Literatur
- Oida! Der Generationendolmetscher, 2010, Verlag Anton Pustet, ISBN 978-3-7025-0620-9
Weblinks
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 17. Juni 2011
- Beiträge im SALZBURGWIKI
- Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Benutzer:Peter Krackowizer, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind