Wetterstationen an der Großglockner Hochalpenstraße

Wetterstation Fuscher Lacke, von links: Mag. Michael Butschek (Land Salzburg, Lawinenwarnzentrale), Prok. Ing. Thomas Noel (GROHAG, Technischer Leiter), Vorstand Dr. Johannes Hörl (GROHAG).
Wetterstation Fuscher Törl-Törlkopf, von links: Mag. Michael Butschek (Land Salzburg, Lawinenwarnzentrale), Stefan Rieger (GROHAG, Bergführer und Obmann der Lawinenkommission), Prok. Ing. Thomas Noel (GROHAG, Technischer Leiter), Georg Bernsteiner (Großglockner Bergbahnen, Betriebsleiter), Franz Scherer (Vizebürgermeister Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße) und Vorstand Dr. Johannes Hörl (GROHAG).

Zwei Wetterstationen an der Großglockner Hochalpenstraße wurden am 10. Juli 2019 von der Großglockner Hochalpenstraßen AG in Betrieb genommen.

Dem Geheimnis des Schnees auf der Spur

Die beiden Wetterstationen an der Großglockner Hochalpenstraße sorgen für mehr Sicherheit vor Lawinen in den Hohen Tauern.

Die zwei top modernen Wetterstationen, oberhalb der Fuscher Lacke und am Fuscher Törlkopf wurden am Mittwoch, den 10. Juli 2019 offiziell übernommen. Die neu errichteten Wetterstationen ermöglichen es den Meteorologen und örtlichen Lawinenkommissionen sowie den Betreibern alpiner Infrastrukturen, die genaue Zusammensetzung der Schneedecke zu durchleuchten, mehr aktuelle Informationen zu erhalten und auch Daten der Vergangenheit besser zu bewerten. Damit tragen diese Wetterstationen wesentlich zu mehr Lawinensicherheit und einer verbesserten Klimaforschung bei.

Die neue Wetterstation im Bereich oberhalb der Fuscher Lacke auf 2 302 m ü. A. liefert umfangreiche Wetterdaten an die Webserver der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Besonders vielversprechend sind die neuen Möglichkeiten für die Lawinenforschung und -warnung: Im Winter zeichnet die Anlage nicht nur die aktuelle Schneelage auf, sondern auch deren zeitliche Veränderungen. Dabei spielt die integrierte Temperaturmessung in der Schneedecke eine wichtige Rolle. Dadurch können die Experten sogenannte Schwachschichten in der Schneedecke besser erkennen und ihre Lawinenwarnungen optimieren.

Die neue Wetterstation am Fuscher Törlkopf in 2 455 m ü. A. ist mit einer Anlage zur Windmessung verbunden. Damit werden die bei der Entstehung von Lawinen beteiligten maßgeblichen Schneeverfrachtungen besser erkennbar.

Natürlich liefern die Anlagen nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer nützliche Daten für die heimischen Meteorologen, die Betreiber alpiner Infrastrukturen, Tourismusverbände, Bergrettung und sonstige Einsatzorganisationen. Insbesondere die ZAMG mit den Lawinenwarndiensten der Länder sind Nutznießer und können so eine geografische Lücke bei der Erfassung von Wetterdaten im Hochgebirge der Hohen Tauern schließen. Zeitgleich mit der Errichtung der neuen Anlagen wurde auch die bestehende Wetterstation auf der Kärntner Seite der Großglockner Hochalpenstraße (Mesenaten) dem Stand der Technik angepasst.

Mit diesen Investitionen werden rund ums Jahr Wind, Temperatur, Sonneneinstrahlung und Luftfeuchtigkeit gemessen, um kurz- und langfristige Prognosen zu ermöglichen. Darüber hinaus liefern alle drei hochalpinen Messpunkte wertvolle Daten zum besseren Verständnis der Klimaentwicklung und sind daher auch aus wissenschaftlicher Sicht ein wesentlicher Baustein für eine möglichst lückenlose alpine Klimaforschung.

Die Errichtungskosten der neuen Stationen betrugen rund € 50.000, eine Förderung des Landes Salzburg erfolgte in Höhe von € 10.000. Die Bergbahnen Heiligenblut, die Gemeinden Heiligenblut am Großglockner sowie Fusch an der Großglocknerstraße haben ebenso eine Beteiligung zugesagt.

Quelle