Bucculatrix cidarella
Bucculatrix cidarella (Lyonetia cidarella Zeller, 1839: 216) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Bucculatricidae (Zwergwickler).
Diagnose
Durch die schwärzlichen Vorderflügel mit weißen Flecken ist die Art gegenüber anderen Bucculatrix-Arten unverwechselbar. Die Minen sind jenen der Stigmella glutinosae recht ähnlich, aber zarter.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
B. cidarella wurde in Salzburg bisher nur durch zwei Imagines, sowie Raupen- und Minenfunde in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg) und II (nördliche Kalkalpen) nach Embacher et al. (2024) nachgewiesen, ist mit den Futterpflanzen der Raupen, Erlen-Arten, aber vermutlich viel weiter verbreitet. Die bisher dokumentierte Höhenverbreitung beschränkt sich allerdings ebenfalls auf einen nur geringen Bereich von 420 bis 780 m (Kurz & Kurz 2025). Lebensraum der Art sind Erlengebüsche, Galeriewälder, Auwälder und feuchte Waldränder. Die Generationsfolge in Salzburg ist mangels Daten unklar. Die beiden Imagines wurden Anfang Mai gefangen, der Fund einer Raupe im Juli könnte aber auf zwei Generationen im Jahr hindeuten.
Nachbarfaunen
Mit Ausnahme des Burgenlandes gibt Huemer (2013) die Art aus allen österreichischen Bundesländern an. Im Jahr 2019 wurde allerdings auch im Burgenland eine Mine im Tierpark Pamhagen gefunden (Kurz & Kurz 2025). Klimesch (1990) meldet B. cidarella in Oberösterreich nur aus dem Mühlviertel und dem Alpenvorland. Es sind allerdings auch neuere Funde aus dem Alpengebiet bekannt (GBIF 2025). In Bayern ist die Art rezent aus allen vier Naturräumen nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Art ist in Salzburg fast nichts bekannt. Die Raupen erzeugen in ihrer Jugend kurze Gangminen in den Blättern ihrer Futterpflanzen. In Salzburg wurden sie bisher an Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und, seltener, an Grau-Erle (Alnus incana) festgestellt. Wie die übrigen Bucculatrix-Arten leben sie später frei an den Blättern.
Die Raupen leben an ihren Nahrungspflanzen, neben den Raupen der eigenen Art, nach bisheriger Kenntnis auch in Konkurrenz um Ressourcennutzung zu folgenden Arten (Kurz & Kurz 2025):
- Caloptilia elongella
- Phyllonorycter strigulatella
- Phyllonorycter klemannella
- Phyllonorycter froelichiella
- Coleophora serratella
Obwohl bisher erst wenige Daten vorliegen, dürfte B. cidarella im Land ungefährdet sein, da potentielle Lebensräume in Salzburg weit verbreitet sind.
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
- GBIF Austria 2025. Global Biodiversity Information Facility, participant node Austria. URL: https://www.gbif.at/ [online 2025.03.10].
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.03.10].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie