Caloptilia elongella

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Salzburg, Saalachtal, Saalfelden, 1966.08.23

Caloptilia elongella (Phalaena (Tinea) elongella Linnaeus, 1761: 367-368) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Die Imagines sind ohne Kenntnis der Nahrungspflanze nur durch Genitaluntersuchung von den ebenfalls fast zeichnungslosen rotbraunen Arten Caloptilia betulicola und Caloptilia roscipennella zu unterscheiden. Die ebenfalls an Alnus glutinosa lebende Caloptilia falconipennella besitzt dagegen meist eine mehr oder weniger deutliche Vorderflügel-Zeichnung. Ihre Jugendmine befindet sich im Gegensatz zu jener von C. elongella auf der Blattunterseite, die späteren Blattrollen sind nicht mit Sicherheit zu unterscheiden.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

C. elongella wurde bereits aus allen Landesteilen nachgewiesen (Embacher et al. 2024, Kurz & Kurz 2025). Auch die bisher dokumentierte Höhenverbreitung überdeckt mit 400 bis 1300 m einen einigermaßen weiten Bereich. Die Art bewohnt Waldränder, Galerie- und Auwälder, Moorrandwälder, sowie Gebüsche mit Erlen-Beständen. Die Generationsfolge in Salzburg ist nach den bisherigen Daten unklar. Die Imagines wurden im August und nach der Überwinterung von März bis Juni beobachtet. Raupen sind von Mai und Juni bekannt, leere Minen wurden auch im Oktober gefunden (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

In Österreich ist die Art aus allen Bundesländern mit Ausnahme des Burgenlandes bekannt (Huemer 2013). Sowohl in Oberösterreich (Klimesch 1990), als auch in Bayern (Haslberger & Segerer 2016) ist sie in jeweils allen Landesteilen vertreten.

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Die Raupen leben jung in silberweißen, epidermalen Minen auf der Blattoberseite von Erlen-Arten, und zwar von Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und Grau-Erle (Alnus incana), später erzeugen sie große Blattrollen, die mehr oder weniger in Längsrichtung des Blattes orientiert sind. An den Nahrungspflanzen treten die Raupen meist einzeln auf, stehen aber in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu einer Reihe anderer Organismen (bisher dokumentiert nach Kurz & Kurz 2025):

Lepidoptera

Trombidiformes

Die weite Verbreitung und die ausreichende Verfügbarkeit an Lebensräumen, selbst in niedrigen Lagen der Gebirgsregionen von Salzburg, lassen die Art im Land als ungefährdet erscheinen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg
Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.03.30].

Einzelnachweis