Caloptilia robustella
Caloptilia robustella Jäckh, 1972: 552 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Die Art ist sehr ähnlich Caloptilia alchimiella und habituell nur in Kleinigkeiten der Färbung und Zeichnung von Scheitel, Thorax und Vorderflügeln verschieden. Auch die Genitalarmaturen beider Geschlechter sind in beiden Arten sehr ähnlich, aber meist deutlich zu unterscheiden. Die Minen und Blattrollen an Eichenblättern sind aber nicht eindeutig zu bestimmen.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
C. robustella wurde von Embacher et al. (2011) in Salzburg fraglicherweise für die Zone I (Alpenvorland und Flyschzone) angegeben, doch beruht diese Angabe auf einem Irrtum. Alle untersuchten Tiere in der Salzburger Landessammlung am Haus der Natur erwiesen sich als Caloptilia alchimiella, welche äußerlich sehr ähnlich ist. C. robustella könnte zwar in Salzburg vorkommen, doch ist die Art bis zu einem sicheren Nachweis aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge zu streichen. Die fehlerhafte Angabe fand auch Eingang in die Österreich-Liste von Huemer (2013), wurde aber bereits bei Kurz & Embacher (2014 und 2015) korrigiert. Lebensraum in Salzburg könnten alte Eichenalleen und sonnige Waldränder sein.
Nachbarfaunen
C. robustella wird von Huemer (2013) für alle österreichischen Bundesländer mit Ausnahme von Nordtirol, Kärnten und die Steiermark angegeben. In Oberösterreich gibt Klimesch (1990) die Art für das Mühlviertel und das Alpenvorland an. In Bayern fehlt sie im voralpinen Moor- und Hügelland (Alpenvorland) und den Alpen, ist in den anderen drei Naturräumen aber rezent vertreten (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Die Raupen von C. robustella erzeugen in Eichenblättern (in Salzburg käme hier praktisch nur die Stieleiche, Quercus robur, in Betracht) zunächst kleine Jugendminen, später lebt sie in Blattrollen, die denen der Caloptilia alchimiella an derselben Nahrungspflanze völlig gleichen.
Weiterführende Informationen
Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & G. Embacher 2014. 2. Nachtrag zu "Die Schmetterlinge des Landes Salzburg" (Insecta: Lepidoptera). Beiträge zur Entomofaunistik 14: 101-106.
- Kurz, M. A. & G. Embacher 2015. Die Gracillariinae und Phyllocnistinae (Lepidoptera, Gracillariidae) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik 15: 1-7.