Arthur Schwaiger junior

Arthur Schwaiger

Mag. Arthur Franz-Xaver Schwaiger (* 26. Juli 1938 in Saalfelden; † 15. Jänner 2023[1]) war ein Mittelschulprofessor und Historiker.

Leben

Der Sohn des Oberlehrers[2] Arthur Schwaiger und einer Schneiderin besuchte die Bundeslehrerbildungsanstalt Salzburg, an der er im Jahr 1957 maturierte. Danach nahm er an der Universität Innsbruck ein Studium der Germanistik, Anglistik, Pädagogik und Philosophie auf, wechselte aber in der Folge das Fach Anglistik gegen das Fach Geschichte aus. Von 1965 bis 1967 war er am Institut für Kirchengeschichte der Theologischen Fakultät der Universität als wissenschaftliche Hilfskraft beschäftigt. Nach Ableistung des Präsenzdienstes (1967/1968) und dem Abschluss seines Studiums war er in den Jahren 1968 bis 1976 Gymnasiallehrer und Erzieher an der damaligen Bundeserziehungsanstalt Saalfelden, ab 1971 an der Höheren Technische Bundeslehranstalt Saalfelden; an dieser fungierte er im Schuljahr 1976/1977 als provisorischer Schulleiter[3]. 1993 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.

Schwaiger war ein seit den 1980er-Jahren bekannter, auf Kirchen- und Landesgeschichte spezialisierter Pinzgauer Historiker.[4] Er entdeckte etwa die Wichtigkeit des Chiemseer Bischofs Berthold Pürstinger für die Saalfeldener Gegend.[5] Von Zeit zu Zeit hielt er Vorträge über lokalgeschichtliche Themen (zum Beispiel über die Lebensgeschichte des Kirchenpatrons anlässlich der Einweihung der neuen Orgel der Filialkirche zum hl. Gotthard in Gerling (Saalfelden am Steinernen Meer)[6]. Er war u. a. Mitglied der Görres-Gesellschaft und des Cartellverbandes (CV).

Schwaiger war verheiratet und hatte drei Kinder.

Schriften

Selbständige Schriften

Beiträge allgemein

  • Wissenschaftliche Mitarbeit bei der Herausgabe von: Anton Haidacher, Geschichte der Päpste in Bildern. Mit einem geschichtlichen Überblick von Josef Wodka. Eine Dokumentation zur Papstgeschichte von Ludwig Freiherr von Pastor, Heidelberg 1965.
  • Vor 100 Jahren im Pinzgau: Exil für Ordensleute. Vertriebene Redemptoristen aus Bayern in Hundsdorf/St. Anton von 1884 bis 1890, In: 'Rupertusblatt' vom 28. Juli 1985, S. 22.
  • Die Österreichische Volkspartei im Pinzgau von 1945 bis 1949, In: Schausberger, Franz (Hrsg.), Im Dienste Salzburgs. Zur Geschichte der Salzburger ÖVP (=Veröffentlichung der Dr.-Hans-Lechner-Forschungsgesellschaft Salzburg, 1), Salzburg 1985, S. 333–350.
  • Josef Straffner und Saalfelden. Ein Beitrag zur inneren Geschichte des Pinzgauer Marktes in der Amtszeit von Bürgermeister Josef Eberhart (1891–1912), In: Salzburg. Geschichte & Politik (=Mitteilungen der Dr.-Hans-Lechner-Forschungsgesellschaft, 1) Salzburg 1991, S. 133–158.
  • Autor zahlreicher Kapitel in: Chronik Saalfelden. 2 Bände. Marktgemeinde Saalfelden, Saalfelden 1992.
  • Der Pinzgauer Katholikentag von 1911. Ein Beitrag zur regionalen religiösen und politischen Katholizismusforschung, In: Salzburg. Geschichte & Politik (=Mitteilungen der Dr.-Hans-Lechner-Forschungsgesellschaft, 3) Salzburg 1993, S. 109–126.
  • Zeittafel zu Berthold Pürstingers Leben und Werk, In: Zum 450. Todestag von Bischof Berthold Pürstinger (=Ritzenpost, 4), Saalfelden 1994, S. 12–14.
  • Hrsg. gemeinsam mit Alois Eder: Saalfeldner Passion von 1720. Nach der Handschrift in der Bayerischen Staatsbibliothek München, (=Ritzenpost, 12), Saalfelden 1997, 68 Seiten. Eigene Beiträge auf den S. 2–5: Vorgeschichte der Edition; Beschreibung der Handschrift; Passionsspiele im Pinzgau; Zur Lebensgeschichte von Sebastian Ferdinand Schroll (1693–1732); Fragen und Beobachtungen zum Saalfeldner Passionsspiel.
  • Sebastian Ferdinand Schroll (1693–1732). Ein Pallinger als Verfasser der ‘Saalfeldner Passion’, In: Das Salzfass. Heimatkundliche Zeitschrift des Historischen Vereins Rupertiwinkel, 31/1997, S. 33–39.
  • Geistesgeschichtliche Hintergründe zur Entwicklung der Heimatkrippe. Eine Skizze, In: Zum Gedenken an den ersten Kustos des Heimatmuseums Schloss Ritzen Alexander Schläffer (=Ritzenpost, 14), Saalfelden 2000, S. 36–37.
  • Christoph Trückl – Propst von Pöllau (1531–1560), Pfarrherr von Gastein (1526–1543) sowie Zell am See (1543–1560). Ein Beitrag zu seinem geistlichen Wirken, in: 'Steinpeißer' 19/2012 (=Jahreszeitschrift des Historischen Vereins Hartberg/Oststeiermark), S. 9–15.

Beiträge im Pfarrbrief Saalfelden

  • Dechant Wolfgang Passauer (1697–1721), Pfarrbrief Saalfelden vom Dezember 2004.
  • Zur Einführung eines Dechants im 18. Jahrhundert, Pfarrbrief Saalfelden vom Juni 2006.
  • Entstehung und Entwicklung des Dekanats Saalfelden, Pfarrbrief Saalfelden vom Feber 2007.
  • In memoriam Benefiziat Johann Höck (1895–1957), Pfarrbrief Saalfelden vom November 2007.
  • Priestergrabsteine in der Umgebung der Kirche, Pfarrbrief Saalfelden vom September 2008.
  • Die Kirche in Salzburg um 1809, Pfarrbrief Saalfelden vom September 2009.
  • Zur Visitation der Pfarre Saalfelden im Jahr 1613 (nach Unterlagen aus dem Archiv der Erzdiözese Salzburg), Pfarrbrief Saalfelden vom Juni 2010.
  • Die Bibliothek der Pfarre Saalfelden im Jahr 1805, Pfarrbrief Saalfelden vom Dezember 2010.
  • Aus der Visitation des Dekanats Saalfelden für das Jahr 1751 – Beschreibung der Pfarrkirche Saalfelden, Pfarrbrief Saalfelden vom Juni 2011.
  • Weihnachtsbrief von Erzbischof Andreas Rohracher im Notjahr 1945, Pfarrbrief Saalfelden vom November 2011.
  • Widmung des Saalfeldner Dechants Georg Tauscher aus dem Jahr 1620, Pfarrbrief Saalfelden vom Juni 2012.
  • Ein Bischof des 16. Jahrhunderts als Seelsorger. Zum 470. Todestag des Chiemseer Bischofs Berthold Pürstinger am 19. Juli 2013, Sommer 2013 (fast vollständiger Abdruck einer gleichnamigen, nicht veröffentlichten Schrift)
  • Zur Erinnerung an den ersten Saalfeldner Einsiedler Thomas Pichler aus Embach (1664–1699), Pfarrbrief Saalfelden vom Oktober 2014.
  • Zur Fastenordnung des Salzburger Erzbischofs Balthasar Kaltner (1914–1918) aus dem Jahr 1917, Pfarrbrief Saalfelden vom Feber 2015.

Fachartikel in den Jahrbüchern der HTL-Saalfelden

  • Salzburg und Aquileja. Vergleiche – Beziehungen – Unterschiede, In: Jahresbericht der Höheren Technischen Lehranstalt Saalfelden 1985/1986, S. 52–67.
  • Die Saalfeldener Schillerfeier von 1905. Das geistige, politische, lokale und personale Umfeld, In: Jahresbericht der Höheren Technischen Lehranstalt Saalfelden 1991/1992, S. 48–60.
  • Raitenhaslach und der Pinzgau, In: Jahresbericht der Höheren Technischen Lehranstalt Saalfelden 1997/1998, S. 22–26.
  • Salzburg und das Zillertal, In: Jahresbericht der Höheren Technischen Lehranstalt Saalfelden 1999/2000, S. 78–82.

Hauptquelle

Einzelnachweise

  1. SN.at, Trauer: Arthur Schwaiger (84); KÖHV Alpinia Innsbruck: Alpinia trägt Trauer! (mit Parte)
  2. Lahnsteiner, Josef: Mitterpinzgau. Saalbach, Saalfelden, Lofer, Salzburgisches Saaletal. Geschichtlich und heimatkundlich beschrieben. Neue Auflage Hollersbach im Pinzgau (Selbstverlag) 1980, S. 31.
  3. Traueranzeige der HTL Saalfelden in den Salzburger Nachrichten vom 21. Jänner 2023
  4. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 138 (1998) S. 633.
  5. Vgl. Ernst Hintermaier (Hrsg.): Salzburg zur Zeit des Paracelsus: Musiker, Gelehrte, Kirchenfürsten. Katalog zur 2. Sonderausstellung der Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Erzabtei St. Peter "Musik in Salzburg zur Zeit des Paracelsus". Selke, 1993, S. 53.
  6. Erzdiözese Salzburg: Harmonischer Klang – EB Kothgasser weihte die neue Orgel in der Filialkirche Gerling
Zeitfolge
Vorgänger

Christoph Herzog

Leiter der HTL Saalfelden
1976–1977
Nachfolger

Helmut Kienberger