Stieleiche

Salzburg, Flachgau, Eugendorf, 2003.08.25

Die Stieleiche (lat. Quercus robur Linné, 1753) ist eine Baumart aus der Gattung Quercus (Eichen), Familie Fagaceae (Buchengewächse), Ordnung Fagales (Buchenartige).

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Die Stieleiche wurde in Salzburg in allen Landesteilen nachgewiesen, sie ist eine Charakterart des wärmeliebenden Eichen-Hainbuchen-Waldes bzw. Edelholz-Laubwaldes, südlich des Pass Lueg beschränken sich die Vorkommen aber fast ausschließlich auf das Salzachtal sowie die Gegend um Zell am See und Saalfelden. In den Tälern der Hohen Tauern fehlt die Stieleiche. Im Lungau gibt es ebenfalls nur sehr wenige Nachweise, die größtenteils auch bereits mehr als 70 Jahre zurück liegen (Wittmann et al. 1987). Im Flachgau dagegen und in niedrigen Lagen des Tennengaues ist die Art weit verbreitet, wird aber fast nirgends bestandsbildend, Der Lebensraum Edelholzlaubwald, in dem die Stieleiche vor allem gedeiht, ist landesweit nicht großflächig vorhanden. Die Höhenverbreitung erstreckt sich von knapp unter 400 bis rund 900 m Höhe, ausnahmsweise findet sich die heimische Stieleiche auch noch knapp über 1 000 m ü. A. (Kurz & Kurz 2013). Natürliche Lebensräume der Art in Salzburg sind Laubmischwälder, Galerie- und Auwälder sowie sonnige Waldränder aller Art. Oft wird die Stieleiche auch als Park- und Alleebaum angepflanzt. Die Blütezeit der Stieleiche fällt in den Mai, reife Früchte (also die Eicheln) finden sich ab September und fallen im Herbst zu Boden.

Biologie und Gefährdung

Durch das feuchte und vergleichsweise kühle Klima in Salzburg ist die Stieleiche bei uns fast überall der Buche (Fagus sylvatica) unterlegen und kommt in Wäldern fast immer nur als Begleitart, aber nicht bestandsbildend vor.

Trotz des hohen Gehalts an Gerbstoffen lieben zahlreiche Tierarten an und im Holz dieser Art. Unmittelbar am Baum lebend, sollen hier stellvertretend folgende genannt sein:

Als Gegenspieler dieser phytophagen Insekten werden bei der Nahrungssuche auf der Stieleiche verschiedene insectivore Vögel beobachtet, daraunter etwa der Kleiber (Sitta europaea) oder der Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla). Harmlose Begleitarten auf der Rinde sind neben Moosen, Flechten und Algen auch die Sackträger Psyche casta und Proutia betulina, die die ersteren abweiden.

Die Stieleiche gehört in Salzburg auf Grund ihrer weiten Verbreitung nicht zu den gefährdeten Arten, obwohl sie abseits von Parkanlagen und von Alleen nur an wärmebegünstigten Standorten (etwa an Südabhängen in der collinen Stufe) vorkommt.

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen