Arthur Bruckner
Arthur Bruckner betreibt eine Marken unabhängige Kfz-Reparaturwerkstätte in der Stadt Salzburg. Darüber hinaus ist er Spezialist für die Reparatur und Restaurierung von historischen Automobilien.
Über sein Unternehmen
1967 gründete sein Vater Josef Bruckner in Wals-Himmelreich eine Autolackier-Werkstatt in einer gepachteten Werkstatt. Diese übersiedelte 1971 an ihren heutigen Standort nach Salzburg-Maxglan. 1987 stieg dann Arthur Bruckner in das Unternehmen ein, das er 1993 übernahm. Beim ÖAMTC-Werkstättentest 1998 gewann Bruckner unter 27 österreichischen Werkstätten den Test aufgrund seiner Kompetenz, Kundenfreundlichkeit und den fairsten Preis. Es folgten ein Auftritt von Arthur Bruckner bei Barbara Stöckl in "Help-TV" sowie eine Reihe von Presseberichten. 1999 erwarb er eine weitere Liegenschaft an der Eichetstraße, Nr. 7, ebenfalls in Maxglan. Am Stammsitz eröffnete er dann 2002 seine Werkstatt für Oldtimer. Im selben Jahr übernahm Bruckner zum ersten Mal die technische Rennbetreuung bei der Edelweiß Classic Rallye und ein Jahr später beim jährlichen Gaisbergrennen für Oldtimer. Bis 2002 waren seine Mitarbeiter jedes Jahr bei diesen beiden Event ehrenamtliche "Pannenhelfer" gewesen. 2009 eröffnete er einen zweiten Standort in Wals-Siezenheim.
Mit 62 ist Salzburger am Start in der internationalen historischen Formel 1
Arthur Bruckner gehört ein Kult-Bolide aus dem Jahr 1983, der schon Thierry Boutsen und Alan Jones gelenkt worden war. Der 520 PS starke und 550 Kilo schwere Arrows A6/1 Formel-1-Rennwagen mit dem originalen Honeycomb Chassis ist der ganze Stolz Arthur Bruckners. Zwei Jahre lang hatte er den englischen Vorbesitzer bekniet, bis er ihm den Boliden 2018 verkauft hatte. "Bis ich zum ersten Mal an den Start gehen konnte, habe ich den Arrows komplett zerlegt und drei Jahre lang restauriert", sagt Bruckner, der früher Motorradrennen fuhr und auch einen Lotus Baujahr 1963 und einen Marcos Mantis mit 800 PS besitzt. Mit dem Lotus nahm er Mitte August 2023 an einem Rennen auf den Nürburgring in Deutschland teil.
Am Arrows faszinieren ihn dessen Geschichte und der "Stammbaum". Mit dem Rennwagen war das englische Arrows-Team in der Formel-1-Saison 1983 und 1984 am Start. Zu den Fahrern gehörten Thierry Boutsen, Marc Surer, Chico Serra und der Australier Alan Jones, der 1980 mit Williams Weltmeister wurde. "Von Thierry Boutsen habe ich sogar ein Autogramm, er hat sich auf dem Chassis verewigt", sagt Bruckner. Er nimmt als einziger Österreicher an der vom Weltverband autorisierten internationalen Rennserie für historische Automobile teil. Im Vorjahr schaffte er in der Gesamtwertung des Masters Historic Racing den sechsten Platz, heuer will er ganz vorne mit dabei sein. Am Start war der Salzburger heuer schon in Hockenheim (Deutschland), Brands Hatch (Großbritannien) und Zandvoort (Niederlande). Ende August 2023 fuhr er nach Silverstone (Großbritannien).
In der internationalen Gemeinschaft der Hüter und Fahrer dieser legendären Fahrzeuge ist Bruckner ein Exot. "Alle sagen: ,Hier kommt der Österreicher'", erzählt Bruckner mit einem Augenzwinkern. Er lässt den Rennwagen nicht von einer Spedition zu den Rennen bringen, er selbst reist nie mit dem Flugzeug an und er hat auch kein professionelles Mechaniker-Team mit dabei. Bruckner fährt seinen Rennwagen mit einem Transporter, der zugleich Campingbus ist, Tausende Kilometer zu den Rennen. "Mein Team ist meine Familie." Mit an Bord sind stets Gattin Michaela, Tochter Anna (15) und Sohn Viktor (14). Die anderen vier Söhne halten zu Hause die Stellung. Fabian und Ferdinand arbeiten bereits im Betrieb mit. "Ich bin stolz auf meinen Mann", sagt Gattin Michaela. Auch sie liebt die Geschwindigkeit und schwärmt von der Atmosphäre bei den Rennen. "Das ist spannend und aufregend. Der Boden bebt, wenn die Titanen an den Start gehen." Michaela Bruckner fährt mit ihrem Marcos 1600 GT selbst Rennen im Histo-Cup.
Gemeinsam mit Anna und Viktor ist sie nicht nur als Mechanikerin im Einsatz, sie ist auch die Mental- und Gesundheits-Coachin ihres Mannes. "Ich habe für den Arrows sieben Kilo abgenommen", sagt Bruckner. Er verzichtet auf Zucker, Alkohol, isst wenig Fleisch und hält sich mit täglichen Yogaübungen, Kraft- und Nackentraining, Laufen, Radfahren und Simulatorfahren fit. Sohn Viktor ist mit dem Rennwagen bestens vertraut. Der Schüler kennt das Innenleben des Oldtimers in- und auswendig. "Am Nürburgring wollte ein englisches Team Viktor abwerben, da war er erst 12", sagt Bruckner.
Quellen
- www.bruckner.at
- www.sn.at, 4. August 2023, ein Beitrag von Barbara Haimerl