Himmelreich

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Im oberen Bildteil die Stadt Salzburg, darüber Teile der Salzkammergut-Berge (rechts die Berge gehören zur Untergruppe der Osterhorngruppe). In der Bildmitte der Salzburg Airport W. A. Mozart. Und darunter das Gewerbegebiet in Wals-Himmelreich.

Himmelreich ist ein Siedlungsraum in Maxglan West im Stadtteil Maxglan in der Stadt Salzburg sowie in der Flachgauer Gemeinde Wals-Siezenheim.

Geografie

Himmelreich liegt zwischen Westautobahn, Viehhausen und Loig südlich der Innsbrucker Bundesstraße.

Nicht ganz klar ist die Abgrenzung. Laut SAGIS wird bei Suche nur ein Himmelreich in der Stadt Salzburg angezeigt. Umgangsprachlich werden aber auch Teile von Wals-Siezenheim so benannt. Bekannt ist Himmelreich vor allem für sein Gewerbegebiet, dessen Aufstieg mit dem Airportcenter begann und wo heute das Cineplexx Airportcenter, das Atrium West, Greentower und eine Vielzahl an Geschäften beheimatet ist. Statt des Airportcenters entstand bis Sommer 2009 das McArthurGlen Factory-Outlet-Center. Früher wurde ein Teil des Gebäudekomplexes als Hotel genutzt, zuletzt als Austria Trend Hotel Himmelreich (2021).

Verkehr

Himmelreich ist mit der Stadtbuslinie  2  an die Stadt Salzburg angebunden.

Salzburgs Geschichte nach Josef Eder
Der nächste Absatz (das nächste Kapitel) entstammt Aufzeichnungen des Salzburger Baumeisters und Heimatforschers Josef Eder (* 1859; † 1935).

Geschichte

Bis 1869 lag nahe bei dem zur Gemeinde Maxglan gehörigen Dorf Glanhofen links von der alten Reichsstraße nach Innsbruck eine ziemlich große Eichenwaldung, das "Eichet" genannt. Der Waldbestand wurde im genannten Jahr vom Holzhändler Fink niedergeschlagen. 1878 kam der abgeholzte Platz an das Militärärar, das im Jahre 1885 den vorher auf dem Neuhauserfeld befindlichen Exerzierplatz hierher verlegte. Nach dem Umsturz wurde das Maxglaner Exerzierfeld überflüssig und das Gelände wurde zum Flugfeld.

Rechts von der Reichsstraße, gegenüber dem Eichet, lag seit uralten Zeiten die sogenannte "Siezenheimer Remise". Ein gemischter Niederwald, früher mit einer Mauer umgeben, der als Tiergarten diente und zuletzt dem Benediktinerinnenabtei Nonnberg gehörte. Außer dem Eichet lag das durch seine römischen Funde bekannte Loigerfeld und darauf die Ortschaft Loig, während westlich von der Remise das alte Dorf Himmelreich lag.

Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts standen im Himmelreich das Maurer- und das Schneiderhäusl, das Maibauern- und Bröznergut.

Salzburgs Geschichte nach Josef Eder
Der nächste Absatz (das nächste Kapitel) entstammt Aufzeichnungen des Salzburger Baumeisters und Heimatforschers Josef Eder (* 1859; † 1935).

Maurerhäusl

Im Jahre 1800 wurde bei der Schlacht auf dem Walserfeld zwischen den Österreichern und Franzosen die Ortschaft Himmelreich sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die beiden Bauerngüter wurden zusammengeschossen und die Bewohner mussten im wildesten Kugelregen flüchten. Das Mauer-, auch Steinmetzhäusl genannt, wurde arg beschossen. Der kurz zuvor ausgewechselte Dachstuhl zeigte nach der Schlacht angeschossene Sparren und eine eingemauerte Kanonenkugel zeugte von diesem Kriegsereignis.

Als erster nachweisbarer Besitzer des sogenannten Maurerhäusls im Himmelreich erscheint 1634 Sebastian Redlinger, Steinbrecher am Ulrichshögl. Eine Urkunde von 1674 belegt das Häusl an der Straße nach Reichenhall, das "Himmelreich" benannt, samt der Maurer- und Steinmetzwerkstätte. Es gehörte dem Andrä Doppler, der das Haus und Werkstatt um sechs Schuh erweiterte. 1704 übergab es dieser seinem Sohn Georg und dessen Eheweib Barbara Eder, die 1729 starb, worauf, da die Kinder auf das Erbe verzichteten, das Anwesen dem Vater allein zufiel. 1754 war Josef Doppler Besitzer, der 1762 eine Tavernen-Gerechtsame erhält. 1799 erbten nach dessen Tode die Witwe Maria, geborene Keppler, und die Kinder Matthias Doppler, Steinmetzmeister am Ulrichshügel, Rupert, Johann Doppler, bürgerlicher Steinmetzmeister in Salzburg, Anna Maria und Therese Doppler. Matthias Doppler übernahm das ganze Anwesen und die Wirtstaverne samt Steinmetzgerechtsame in Alleinbesitz. Nach dessen Tode heiratete die Witwe Maria Doppler 1806 den Steinmetz Georg Waldhütter. 1809 übergibt das Ehepaar den Besitz dem Sohne Matthias, dessen Tochter Maria Waldhütter 1836 den Steinmetz Matthias Gollackner ehelichte, 1868 übernahm dessen Sohn Alois Gollackner, 1900 dessen Sohn gleichen Namens, der 1920 das Steinmetzgewerbe seinem Bruder Ludwig übertrug. 1922 übernahm die Tochter Maria Gollackner das Anwesen samt Wirtshausgerechtsame, die dann Martin Feldinger heiratet.

Das Wirtshaus im Himmelreich stand seit jeher hart an der Reichsstraße, die in der Neuzeit allerlei Umgestaltungen erfahren hatte, dabei niemals aufgerissen wurde, sondern immer Auffüllungen erhielt, ohne dabei Rücksicht auf die an der Straße stehenden Häuser zu nehmen. Als die Straße mit ihrer Decke so hoch geworden war, dass es ausschaute, als wären die Häuser in den Boden versunken, war auch beim Wirtshaus Himmelreich das Erdgeschoß zum Keller geworden. Es blieb seinem Besitzer nichts anderes übrig, als das Wirtshaus umzubauen und es um ein Stockwerk zu erhöhen.

Bildergalerie

Quellen