Bibliothek der Benediktinerabtei Michaelbeuern
Die Bibliothek der Benediktinerabtei Michaelbeuern ist eine Präsenzbibliothek, die zur Benediktinerabtei Michaelbeuern gehört.
Allgemeines
Die Bibliothek der Benediktinerabtei Michaelbeuern bietet Literatur zu den Themenkreisen Theologie, Philosophie, Geschichte, Geografie, und allgemeine Literatur. Die Präsenzbibliothek kann nur nach schriftlicher Voranmeldung besucht werden und es gibt keinen Leihverkehr.
Geschichte
Die Abtei wurde im 8. Jahrhundert gegründet, hatte aber wahrscheinlich keine Bibliothek. Man nimmt an, dass die benötigten liturgischen Bücher in der Sakristei aufbewahrt wurden. Im 10. Jahrhundert wurde die Gegend mehrmals von Magyaren heimgesucht und verwüstet. Erst nach dem Sieg auf dem Lechfeld (955) konnten die Mönche von Michaelbeuern wieder ein geregeltes Ordensleben führen. Eine neuerliche Zäsur in der Geschichte des Klosters bedeutete das Jahr 1364, als durch eine Brandkatastrophe auch zahlreiche Handschriften vernichtet wurden.
1592 berichtet ein Zustandsbericht: "Im Kloster hat es keine ordentliche Bibliothec oder Liberey, allein in ainer Stuben oder Chammer ... sein etlich alte Bücher, welche in beyliegenden Cataloge beschrieben sein" (Dieser Katalog wurde nicht gefunden.)
- Katalogisierungen von
- P. Konrad Mader in den Jahren 1664 bis 1665
- P. Joseph Fux 1711
- P. Michael Filz 1825 und 1846
Durch verschiedene Nachlässe und Einkäufe konnte der Bestand immer mehr ausgeweitet werden. In der Wirtschaftskrise in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg mussten aber auch aus wirtschaftlichen Gründen Bücher verkauft werden. Unter Abt Josef II. Müller (reg. 1919 - 1923) wurde P. Augustin Jungwirth aus der Erzabtei St. Peter in der Stadt Salzburg als Bibliothekar nach Michaelbeuern berufen. Er ordnete die Bibliothek neu und legte einen Autoren- und Sachkatalog an, die beide heute noch in Gebrauch sind.
Bibliothek
Die barocke Stiftsbibliothek wurde 1769 bis 1779 unter Abt Anton Moser errichtet.
Bestandsbeschreibung
Bei einem Gesamtbestand von rund 40 000 Bänden sind ca. 26 300 Bände bis 1900 erschienen. Neben 510 Inkunabeln gibt es 2 450 Bände aus dem 16. Jahrhundert, 5 720 aus dem 17. Jahrhundert, 9 880 aus dem 18. Jahrhundert und 7 725 aus dem 19. Jahrhundert.
Die Sprachen Deutsch (13 910 Bände) und Latein (11 100) dominieren.
Adresse
- Benediktinerabtei Michaelbeuern
- 5152 Michaelbeuern
- Telefon: (0 62 74) 81 16-0
Quellen
- Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, digitalisiert von Günter Kükenshöner, Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003